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Warnung vor Kriegsfolgen

Zusammenstellung: Nabil Chbib 21. Februar 2003

Im Blickpunkt der arabischen Wochenblätter stehen die weltweiten Anti-Kriegsdemonstrationen und die Folgen eines möglichen Irak-Krieges.

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Die arabische Wochenpresse kann mit den rasanten Entwicklungen in der Irak-Krise kaum Schritt halten. Gemeinsamkeiten der verschiedenen Blätter, mit der diese die Thematik behandeln, sind nur schwer zu erkennen. Berichterstattung und Kommentierung in den oppositionellen Blättern, die vorwiegend islamistische Tendenzen haben, sind einerseits anti-amerikanisch, andererseits üben sie harte Kritik an der Art, wie die arabischen Staaten mit der Krise umgehen.

Arabischer Gipfel

Obwohl die Einberufung eines außerordentlichen arabischen Gipfels bis vor kurzem eine der Hauptforderungen in der arabischen Presse allgemein war, haben die Kommentatoren der Wochenpresse Zweifel, ob ein Gipfel tatsächlich zu einer gemeinsamen arabischen Position führen wird. Die Zweifel steigern sich bis zur Frage, ob letztlich nicht der Gipfel selbst Argumente für einen Krieg gegen den Irak liefern werde, wie Al-Usbu'u aus Ägypten befürchtet. Ähnliches liest man in der Wochenzeitung Liwa'a aus Amman, deren Aufmacher unter der Überschrift steht: "Nordkorea bedroht die USA, während die Araber über ihren Gipfel streiten".

Viele Blätter berichten breit über Äußerungen aus der arabischen Welt, die nicht von Seiten der Regierungen stammen. So widmet zum Beispiel die As-Sabeel-Zeitung von Al-Ikhwan Al-Muslimeen in Amman ihre Aufmerksamkeit der Tonband-Botschaft von Osama Bin Laden, in der er zur Unterstützung des Iraks aufrufen hatte. Al-Usbu'u aus Kairo hebt die Initiative des Chef der Hisbullah im Libanon, Nasrallah, hervor, der die Aussöhnung zwischen der Regierung und der Opposition vom Irak gefordert hatte.

Demonstrationen gegen Irak-Krieg

Im politischen Teil der meisten Wochenzeitschriften wird breit über die weltweiten Demonstrationen gegen den Krieg berichtet. Einige Zeitungen veröffentlichen mehrere Beiträge über die kriegsbefürwortenden Kräfte in den USA und verweisen auf die Diskrepanz zwischen der offiziellen Linie der Regierung und der Anti-Kriegs-Stimmung in weiten Teilen der amerikanischen Öffentlichkeit.

Wochenblätter, die als regierungstreue Presse gelten können, veröffentlichen Reportagen über den eventuellen Krieg und seine Folgen. Al-Watan Al-Arabi beispielsweise sagt ungeheure Schäden voraus. Es müsse sogar mit Epidemien unheilbarer Krankheiten aufgrund des Einsatzes biologischer Waffen gerechnet werden.

Veränderte Gesamtlage

In Kuwait gehen die Wochenblätter vorsichtiger mit dem Thema um. Wenn zum Beispiel die Zeitschrift Alyaqaza über die amerikanischen Vorstellungen für die Zeit nach Saddam berichtet, dann wird die "Änderung der Gesamtlage in der Region" hervorgehoben und nicht nur die Beseitigung von Saddam Hussein.