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Politik

"War Room" soll Vorwürfe kontern

29. Mai 2017

Es war seine erste Auslandsreise als US-Präsident und die feiert Donald Trump als Erfolg. Nun ist er zurück im Washingtoner Alltag - dort aber weht Trump ein zunehmend kalter Wind ins Gesicht.

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Donald Trump und Jared Kushner
Bild: Getty Images/AFP/S. Loeb

Nach Medienberichten steht der US-Präsident mittlerweile unter derart großem Druck, dass er eine Art Krisenzentrum im Weißen Haus plant, um die politischen und juristischen Herausforderungen zu bewältigen. Das Krisenzentrum soll die Bezeichnung "War Room" tragen.

Der Präsident müsse besser in Szene gesetzt werden, hieß es in Washington. Ziel sei es, der nicht abreißenden Serie schädlicher Enthüllungen im Zusammenhang mit Kontakten seines Wahlkampflagers zu Russland in Zukunft aggressiver und nachdrücklicher entgegenzutreten. 

Geheimdraht nach Moskau?

Dabei gerät sein Schwiegersohn Jared Kushner (im Artikelbild links) immer stärker in den Fokus. Kushner soll häufiger mit dem russischen Botschafter Sergej Kisljak gesprochen haben als bislang bekannt. Nach einem Bericht der "Washington Post" ging es unter anderem um den Aufbau eines geheimen Kommunikationskanals zwischen Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Kisljak war dem Bericht zufolge über den Vorstoß erstaunt und informierte seine Vorgesetzten. Der "New York Times" zufolge schlug Kushner vor, den geheimen Kanal zur Erörterung von Syrienstrategien und anderen Fragen zu benutzen. Kushner gehörte damals dem Trump-Übergangsteam an.

Die Bundespolizei FBI und mehrere Kongressausschüsse untersuchen Kontakte des Trump-Lagers zu Moskau. Im Kern geht es um die Frage, ob es Absprachen beider Seiten und Versuche einer Vertuschung dieser Kontakte gegeben hat, die als Rechtsbehinderung geahndet werden könnten.

In diesem Zusammenhang könnte in den nächsten Tagen der vom US-Präsidenten entlassene FBI-Chef James Comey vor einem Kongress-Ausschuss aussagen.  

Die bösen Medien

Zu den jüngsten Berichten über Kushner schwieg sich das Weißen Haus zunächst aus. Trump startete aber schon gleich am Sonntagmorgen - wenige Stunden nach seiner Rückkehr - einen neuen Angriff gegen die Medien. Per Twitter sprach er von "fabrizierten Lügen" die angeblich aus dem Präsidialamt stammten, tatsächlich aber von sogenannten Falschnachrichtenmedien verbreitet würden.

"Wann immer man in den Falschnachrichtenmedien die Worte 'Insider sagten' lesen kann und keine Namen genannt werden, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Quellen gar nicht existieren, sondern von Falschnachrichten-Schreibern gemacht wurden." "Fake-News-Media sind der Feind!", twitterte der Republikaner in inzwischen schon gewohnter Manier.

haz/stu (rtr, dpa)