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Buschfeuer in Kalifornien

16. November 2008

Waldbrände haben die Millionenstadt Los Angeles von drei Seiten eingeschlossen. In der Nähe eines Vorortes brannte eine Siedlung mit mehr als 500 Wohnwagen nieder. Tausende Menschen waren auf der Flucht.

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Haus an einer Straße, im Hintergrund brennende Wälder auf einem Hügel (Quelle: AP)
Vororte in Gefahr: die Feuerwalze nördlich von Los AngelesBild: AP
Schwarzenegger betrachtet Waldbrände aus einem Flugzeugfenster (23.10.2007, Quelle: AP)
Gouverneur Schwarzenegger hat den Notstand ausgerufen (Archivbild)Bild: AP

Im Süden des US-Bundesstaats Kalifornien kämpfen Feuerwehrleute inzwischen gegen mehrere große Brände. Nach dem Feuer im Promi-Wohnort Montecito wüteten am Samstag (15.11.2008) auch Waldbrände in einem Vorort von Los Angeles sowie nahe der Städte Yorba Linda und Corona. Im San-Fernando-Tal wütete das Feuer auf einer Fläche von 3.300 Hektar und überrollte eine Siedlung mit 500 Wohncontainern. "Wir haben hier im Mobile Park eine nahezu völlige Zerstörung", sagte Feuerwehrchef Steve Ruda. "Ich kann noch nicht einmal die Straßenschilder lesen, weil sie in der Hitze schmelzen." Gouverneur Arnold Schwarzenegger rief für mehrere Bezirke den Notstand aus.

Heiße Winde in Sturmstärke

Der Santa-Ana-Wind, ist ein heißer, trockener Wind, der im Herbst und Winter im Süden Kaliforniens auftritt. Mit Geschwindigkeiten bis 120 Kilometern in der Stunde facht er die Brände immer wieder an und lässt die Funken über weite Strecken fliegen. So übersprangen die Buschbrände auch leicht mehrere Autobahnen im südöstlich von Los Angeles gelegenen Anaheim, wo große Anwesen zu Asche verbrannten. Über das Häusermeer der Millionenstadt Los Angeles zogen dichte Rauchschwaden. Die Nachmittagssonne war nur noch als Scheibe mit blass-oranger Farbe zu erkennen.

Mann mit Wasserschlauch, im Hintergrund großes Feuer (Quelle: AP)
Anwohner Craig Smith versucht sein Haus zu rettenBild: AP

Wegen der Brände wurden zwei Autobahnen geschlossen, ein Krankenhaus musste evakuiert werden. Laut Bürgermeister Antonio Villaraigoso droht sogar die Elektrizitätsversorgung der ganzen Stadt zusammenzubrechen, da auch Überlandleitungen unterbrochen wurden. Die Feuerwehr war mit über 600 Einsatzkräften vor Ort, setzte aber wegen des hügeligen Geländes vor allem auf eine Bekämpfung des Brandes aus der Luft. Knapp 20 Helikopter und Löschflugzeuge sollten tagsüber im Einsatz sein, nachdem der starke Wind, der fast Hurrikanstärke erreicht hatte, ihren Einsatz in der Nacht unmöglich gemacht hatte. Ein Mann wurde mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht, vier Feuerwehrleute wurden leicht verletzt.

Prominente bangen

Im südkalifornischen Montecito bangten zahlreiche Prominente weiter um ihre Villen. Rund 800 Feuerwehrleute bekämpften das Buschfeuer im Bezirk Santa Barbara. Rund 5.400 Häuser in Montecito wurden evakuiert, mindestens 13 Menschen erlitten Verletzungen. Der Bürgermeister von Santa Barbara, Marty Blum, sagte, möglicherweise seien bis zu 200 Häuser beschädigt oder zerstört worden.

Sorgen machte sich die Fernsehmoderatorin Oprah Winfrey. Sie sagte bei einer Aufzeichnung ihrer Show am Freitag, die Häuser von Freunden und Nachbarn seien zerstört worden. In dem Ort südlich von Santa Barbara wohnen auch Prominente wie die Hollywood-Stars Michael Douglas und Jeff Bridges. (rri)