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Katastrophe

Waldbrände wüten weiter

25. Januar 2017

Seit einer Woche frisst sich das Feuer durch die Wälder des Landes. Präsidentin Bachelet gerät dabei immer stärker unter Druck, denn es fehlt an den einfachsten Mitteln, um die Brände unter Kontrolle zu bringen.

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Waldbrände in Chile
Bild: Picture-Alliance/dpa/V. Perez/Agencia Uno

Inzwischen haben die Flammen in Chile 1600 Quadratkilometer Wald und Wiesenland zerstört, das entspricht etwa der doppelten Fläche Berlins. Schon drei Feuerwehrleute starben, die Hauptstadt Santiago die Chile ist zeitweise in Rauch gehüllt. "Wir kämpfen gegen das größte Waldbrand-Desaster unserer Geschichte", sagte Chiles Präsidentin Michelle Bachelet. Sie ist in Erklärungsnot geraten: Nur drei der sechs Löschflugzeuge der Forstbehörde sind einsatzbereit - während sich die Flammen rasant ausweiten. Wie groß der Druck ist, zeigt die Tatsache, dass Bachelet wegen der Brände eine Reise zu einem Amerika-Gipfel in der Dominikanischen Republik und nach Haiti absagte. Stattdessen reiste sie in die Katastrophenregion in die Stadt Pumanque, 230 Kilometer südlich von Santiago, wo sie Finanzhilfen ins Aussicht stellte.

Waldbrände in Chile
Bild: Picture-Alliance/dpa/M. Davila/Agencia Uno

Hoffen auf den "Löschbomber"

Nach Angaben der nationalen Forstbehörde werden aktuell noch 85 Brände bekämpft, von denen sich 34 weiter unkontrolliert ausbreiten. Am schwersten betroffen sind die Regionen El Maule und O'Higgins. Die chilenische Regierung erhält inzwischen Unterstützung aus mehreren Ländern. Französische und mexikanische Experten befinden sich bereits in Chile, um bei der Brandbekämpfung zu helfen. Außerdem wird noch das größte Löschflugzeug der Welt erwartet. Der "Löschbomber", eine umgebaute Boeing 747, kann bis zu 73 Tonnen Wasser transportieren. Sorge bereitet in Chile jedoch die Wettervorhersage der nächsten Tage: Temperaturen bis zu 39 Grad Celsius könnten die Löscharbeiten zusätzlich erschweren.

Brandursache noch nicht geklärt

Noch ist unklar, ob die massiven Brände durch Brandstiftung ausgelöst wurden. Der Staatsanwalt der besonders betroffenen Region O'Higgins, Emiliano Arias, sieht eine Ursache für die Brände in maroden und zu nah an Baumgebieten gelegenen Stromleitungen. Äste peitschten durch den Wind gegen die Leitungen und diese gaben dadurch Funken ab, die das trockene Gras und Laub am Boden entzündet haben können.

bri/cr (dpa, afp)