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Waffenruhe in Nahost verkündet

21. November 2012

Durch einen Anschlag auf einen Bus in der israelischen Metropole Tel Aviv hat sich die Konfrontation im Nahen Osten weiter zugespitzt. Dennoch wurde eine Einigung auf eine Waffenruhe im Gaza-Streifen verkündet.

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Hillary Clinton und Mohammed Kamel Amr (Foto: picture alliance / dpa)
Hillary Clinton und Mohammed Kamel AmrBild: picture alliance/dpa

Der ägyptische Außenminister Mohammed Kamel Amr (Artikelbild rechts) hat in Kairo eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt verkündet. Die Waffenruhe sollte um 20 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) beginnen. Damit würden acht Tage heftiger Kämpfe mit mehr als 160 Toten und fast 1300 Verletzten auf beiden Seiten enden.

US-Außenministerin Hillary Clinton begrüßte die Einigung und das Ende der Raketenangriffe auf Israel. Die Bemühungen um ein dauerhaftes Ende der Feindseligkeit würden nun gemeinsam fortgesetzt, sagte sie bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Amr. Es gebe keinen Ersatz für dauerhaften und gerechten Frieden, sagte sie. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, er habe der Waffenruhe auf Anraten von US-Präsident Barack Obama zugestimmt. Israel werde aber weiterhin alle notwendigen Schritte unternehmen, um seine Bürger zu schützen.

Noch wenige Minuten vor dem Inkrafttreten der Waffenruhe war ein Mann im Gazastreifen bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Auch die Palästinenser hatten ihren Raketenbeschuss nach Israel bis kurz vor der Frist fortgesetzt. Auch danach wurden nach israelischen Angaben mehrere Raketen nach Israel abgefeuert.

Anschlag in Tel Aviv

Bei dem Anschlag auf einen Stadtbus im Zentrum von Tel Aviv waren einige Stunden zuvor nach unterschiedlichen Medienberichten zwischen zehn und 20 Menschen verletzt worden, einige von ihnen schwer. Es habe sich um einen Terroranschlag gehandelt, erklärte ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Nach Medienberichten schleuderte mindestens ein Täter einen Sprengsatz in den Bus und ergriff dann die Flucht. Ein zweiter verdächtiger Mann sei festgenommen worden, hieß es. Im israelischen Fernsehen war zu sehen, wie dichter Qualm aus dem Fahrzeug drang.

Anschlag auf Bus in Tel Aviv

Die Scheiben waren teilweise zersplittert. Der Ort des Anschlags wurde weiträumig abgeriegelt. Krankenwagen rasten durch die Stadt und Hubschrauber überflogen die Gegend. In unmittelbarer Nähe des Anschlagsortes befindet sich das israelische Verteidigungsministerium. In der Nähe liegt auch das Goethe-Institut.

Im Gaza-Streifen feierten Palästinenser den Anschlag nach israelischen Berichten mit Freudenschüssen in die Luft. Die das Küstengebiet beherrschende radikal-islamische Hamas begrüßte das Attentat. "Wir gratulieren unserem Volk zu dieser heldenhaften Tat", hieß es in einer Erklärung, die über Lautsprecher von Moscheen im Gazastreifen verbreitet wurde. Bislang bekannte sich keine Organisation zu dem Anschlag.

Schlagabtausch ging zunächst weiter

Die Bombenexplosion ereignete sich am achten Tag der israelischen Luftwaffen-Offensive gegen den Gaza-Streifen, die eine Reaktion auf den tagelangen Raketenbeschuss Israels durch militante Palästinenser ist. Bei weiteren israelischen Luftangriffen auf Gaza-Stadt wurden nach palästinensischen Angaben mehrere Bewohner getötet. Insgesamt seien infolge der israelischen Angriffe rund 140 Menschen getötet worden. In Israel wurden bislang fünf Menschen durch das Raketenfeuer palästinensischer Extremisten tödlich verletzt.

wl/gd/gmf/hp (dpa, dapd, rtr, afp)