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Manager musste das Weite suchen

5. Oktober 2015

Aus Wut über die Sparpläne der Fluggesellschaft Air France haben Mitarbeiter eine Sitzung des Betriebsrats gestürmt und den Personalchef bedrängt. Der musste das Weite suchen.

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Spitzenmanager ohne Oberhemd - denn das ging bei der Rauferei mit aufgebrachten Angestellten verloren
Das Oberhemd ging bei der Rauferei mit aufgebrachten Angestellten verlorenBild: Reuters/J. Naegelen

In letzter Sekunde konnte sich Personalvorstand Xavier Broseta noch aus dem Handgemenge in Sicherheit bringen. Sein Hemd allerdings war zerfleddert, nur die Krawatte hing ihm noch um den Hals. Zusammen mit Firmenchef Frédéric Gagey wollte er bei einem Treffen am Flughafen Charles de Gaulle mit dem Betriebsrat über die Sparvorhaben des Konzerns sprechen, durch die bis zu 2900 Stellen in Gefahr sind.

Bodyguards helfen Xavier Broseta, sich über einen Zaun in Sicherheit zu bringen.
Bodyguards halfen Xavier Broseta, sich über einen Zaun in Sicherheit zu bringenBild: Getty Images/AFP/K. Tribouillard

Gagey hatte den Raum bereits verlassen, bevor die Mitarbeiter mit Spruchbändern und Fahnen hereinstürmten. Das Unternehmen kündigte eine Klage an und erklärte, man verurteile die körperlichen Gewalttaten entschieden. "Diese Gewalt ging von besonders brutalen Einzelpersonen aus, während der Protest der Belegschaft bis dahin ruhig verlief", hieß es weiter.

Im Dauerstreit mit den Piloten hat Air France gedroht, 300 Piloten-Stellen und 900 Jobs von Flugbegleitern zu streichen. Zudem soll das Bodenpersonal um 1700 Arbeitsplätze verringert werden. Darüber hinaus sei geplant, die Bestellung von 19 Boeing-Dreamlinern zu stornieren, teilten Insider mit. Die französische Fluggesellschaft steht unter hartem Konkurrenzdruck. Auf den europäischen Routen setzen ihr Billigflieger zu, auf den Langstrecken arabische Wettbewerber.

uh/kle (afp,rtr)