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VW-Dieselgate: Winterkorn ahnungslos?

25. April 2016

Interne Untersuchungen von Volkswagen sollen Medienberichten zufolge belegen: Die Entscheidung für den Einbau der Betrugssoftware sei auf der Führungsebene unterhalb des Vorstandes getroffen worden.

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Ex-Volkswagen-Chef Martin Winterkorn (Foto: AFP)
Bild: Getty Images/S. Gallup

Bei den internen Untersuchungen zu den Wurzeln des Dieselskandals bei Volkswagen sind einem Medienbericht zufolge bisher keine Belege für eine Beteiligung des damaligen Vorstands unter Martin Winterkorn gefunden worden. Jedoch seien nahezu alle Führungskräfte unterhalb der Vorstandsebene, die in die Motorenentwicklung eingebunden gewesen seien, belastet. Das berichteten die ARD-Sender WDR und NDR am Montag ohne Angabe von Quellen.

Der Entschluss für den Betrug sei nach den bisherigen Erkenntnissen auf einer Sitzung am 20. November 2006 gefallen. Eine entscheidende Rolle habe dabei der damalige Leiter der Motorenentwicklung, Rudolf Krebs, gespielt. Laut Teilnehmern der Besprechung habe Krebs den Einbau gebilligt.

Er selbst sagte jedoch bei Befragungen aus, er könne sich nicht an den Inhalt der Sitzung erinnern. Eine Anfrage von NDR und WDR an Rudolf Krebs blieb unbeantwortet.

Klarheit erst am Jahresende

Der Wolfsburger Dax-Konzern hatte am Freitag erklärt, die interne Untersuchung der Vorgänge sei noch nicht abgeschlossen. Dies werde sich voraussichtlich bis Ende des Jahres hinziehen. Ein Bericht darüber werde erst veröffentlicht, wenn ein Vergleich mit dem US-Justizministerium über die milliardenschwere Klage wegen Verstoßes gegen US-Umweltrecht geschlossen sei.

Der Abgasskandal hat VW im vergangenen Jahr den größten Verlust in der fast 80-jährigen Unternehmensgeschichte eingebrockt. Verantwortlich dafür sind Rückstellungen in Höhe von 16,2 Milliarden Euro, um die Lasten des "Dieselgate"-Skandals vor allem in den USA zu schultern. Volkswagen einigte sich vergangene Woche mit den US-Behörden auf Grundzüge eines Entschädigungsplans.

dk/kle (rtr, tagesschau.de)