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VW-Aufsichtsrat berät über Dieselgate

9. November 2015

Der Volkswagen-Aufsichtsrat zieht heute eine erste Zwischenbilanz der Ermittlungen im Abgasskandal. Dabei geht es auch um das Thema CO2 und Spritverbrauch bei Benzinmotoren.

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Symbolbild VW-Abgasskandal (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/U. Zucchi

Dazu kommt das 20-köpfige Kontrollgremium unter Leitung des neuen Vorsitzenden Hans Dieter Pötsch am Vormittag am Konzernsitz in Wolfsburg zusammen. Es erwartet einen Bericht der US-Anwaltskanzlei Jones Day, die mit der Suche nach den Verantwortlichen für die millionenfache Manipulation beauftragt ist. Bisher wurden Insidern zufolge sieben Manager suspendiert.

Bereits am Morgen berät das einflussreiche Präsidium des Kontrollrats, dem neben Betriebsratschef Bernd Osterloh auch Ministerpräsident Stephan Weil als Vertreter des zweitgrößten VW-Aktionärs Niedersachsen angehört. Es geht um die Vorbereitung der Sitzung des Aufsichtsrats.

"Ohne Grundlage"

Vor der Sitzung hatte VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh scharfe Kritik an der Unternehmensspitze geäußert. "Der Vorstand verkündet Sparmaßnahmen einseitig und ohne Grundlage", hatte Osterloh am Freitag moniert. VW-Chef Matthias Müller hatte wegen der immensen Kosten des Skandals angekündigt, den Sparkurs zu verschärfen.

Medienberichten zufolge will VW vom Abgas-Skandal betroffene Kunden in den USA mit Geld besänftigen. Besitzer von Diesel-Autos sollten als Wiedergutmachung bis zu 1250 US-Dollar (rund 1150 Euro) bekommen, berichtete das Online-Portal "The Truth about cars". Bis zu 750 US-Dollar der Summe könnten in VW-Autohäusern eingelöst werden, der Rest sei frei verfügbar. Ein VW-Sprecher in bestätigte lediglich eine geplante Aktion, aber keine Details.

Auch CO2 ein Thema

Thema des Aufsichtsrats dürften auch neue interne Erkenntnisse zu den falschen CO2-Angaben sein. Dabei erhärtet sich der Verdacht, dass an den Autos und nicht an den Prüfständen manipuliert wurde. VW-Techniker sollen mit unerlaubten Maßnahmen Werte verfälscht haben.

Volkswagen hatte Anfang der Woche mitgeteilt, bei rund 800.000 Fahrzeugen im Konzern sei der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) und der Spritverbrauch zu niedrig angegeben worden. Europas größter Autokonzern steckt in der tiefsten Krise seiner fast 80-jährigen Geschichte, seitdem bekannt wurde, dass in großem Stil Diesel-Abgaswerte manipuliert wurden. In Europa ruft Volkswagen deshalb 8,5 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten. Weltweit ermitteln Behörden gegen den Konzern, Anwälte sammeln "Munition" für Schadensersatzforderungen.

Wen/kle (rtr, dpa)