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Vorfreude auf die US Open

Andreas Sten-Ziemons26. August 2013

Beim vierten Grand-Slam-Turnier des Jahres treffen die deutschen Starter zunächst auf leichte Gegner. Die Damen sind nicht in Bestform, Tommy Haas ist nicht mehr der Jüngste, dennoch sind Erfolge möglich.

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Sabine Lisicki bei den US Open (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die deutschen Tennisprofis können sich bei Serena Williams und Andy Murray bedanken. Denn es waren die beiden Titelverteidiger, die ein Jahr nach ihren Erfolgen bei den US Open, die Paarungen der ersten Runde ziehen durften. Am Montag (26.08.2013) startet auf der Anlage Flushing Meadows im New Yorker Stadtteil Queens das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres. Und zum Auftakt bescherten die US-Amerikanerin und der Schotte den deutschen Startern gute Lose. Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki trifft auf die russische Qualifikantin Vera Duschewina. Die ehemalige US-Open-Halbfinalistin Angelique Kerber bekommt es mit der Tschechin Lucie Hradecka zu tun.

"Ich habe bei Sabine ein gutes Gefühl und glaube, dass sie gute US Open spielen wird. Sie wird sich reinbeißen", prophezeit Bundestrainerin Barbara Rittner. Die 23 Jahre alte Lisicki hatte nach ihrem Endspiel von Wimbledon fast sechs Wochen pausiert und anschließend bei ihrer Rückkehr in Cincinnati in der ersten Runde und in dieser Woche in New Haven schon im Achtelfinale verloren. "Ich hoffe, dass sie aufgrund der Auslosung und der Tatsache, dass sie gesetzt ist, ins Turnier findet und sich mit ihren Gegnerinnen steigern kann", sagt Rittner. Kerber kommt genau wie Lisicki nicht in Bestform nach New York. In der bisherigen Saison wartet sie noch vergeblich auf einen großen Sieg. "Aber ich kann es ja, das habe ich letztes Jahr bewiesen", sagt sie, die in Flushing Meadows an neun gesetzt ist. "Jetzt fehlt noch das letzte Quäntchen, um den Sprung nach oben zu schaffen."

Tennis: Lisicki gibt sich kämpferisch

Richtig schwer wird es bei den Damen nur für Dinah Pfizenmaier: Sie trifft auf Vorjahresfinalistin Victoria Asarenka aus Weißrussland. Auch Andrea Petkovic könnte früh scheitern. Schlägt sie in der ersten Runde die Serbin Bojana Jovanovski, droht in Runde zwei ein Duell mit der früheren Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien.

Oldie Haas zum 16. Mal dabei

Tommy Haas bei den US Open 2012 (Foto: dpa)
Tommy Haas geht als bestgesetzter Deutscher in das New Yorker Grand-Slam-TurnierBild: picture-alliance/dpa

Der ehemalige Weltranglistenfünfte Rainer Schüttler glaubt dennoch an die 25-Jährige. "Das Comeback von Andrea Petkovic war bärenstark, sie spielt schon wieder großartig Tennis", sagte Schüttler im Gespräch mit "eurosport.yahoo.de". Auch Tommy Haas traut Schüttler in Flushing Meadows einiges zu. Haas sei topfit und genieße seinen Sport. "Er hat den Biss, die nötige Entspanntheit, und macht sich nicht mehr den Druck wie noch vor einigen Jahren", sagt Schüttler: "Deshalb ist Tommy derzeit auch so gut. Es ist unglaublich, was für ein Comeback er hingelegt hat. Tommy kann jeden schlagen und hat alle Chancen."

Zunächst muss der an Nummer zwölf gesetzte Haas sein Können gegen den Franzosen Paul-Henri Mathieu unter Beweis stellen. Für den 35-jährigen Deutschen ist es bereits die insgesamt 16. Teilnahme an dem Hartplatz-Event in Flushing Meadows. Philipp Kohlschreiber tritt als Nummer 22 der Setzliste gegen den amerikanischen Wildcard-Starter Collin Altamirano an. Florian Mayer beginnt gegen den Argentinier Juan Monaco, Benjamin Becker gegen Lukas Rosol aus Tschechien. Becker könnte in der zweiten Runde auf den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic treffen. Der Serbe zählt gemeinsam mit den "üblichen Verdächtigen" Rafael Nadal und Murray zum engsten Favoritenkreis. Den ehemaligen Weltranglistenersten Roger Federer, der aktuell nur noch auf Rang sieben der ATP-Weltrangliste geführt wird, gilt es ebenfalls zu beachten.

Neben dem sportlichen Titel und dem glänzenden Pokal haben die Veranstalter der US Open auch finanzielle Anreize für gute Leistungen gesetzt. Eine Siegprämie von 2,6 Millionen US-Dollar winkt den Siegern im Damen- und Herren-Einzel. Insgesamt ist das Turnier mit 34,3 Millionen US-Dollar Preisgeld dotiert - 700.000 US-Dollar mehr als im Vorjahr.

Süß aber verletzt

Maria Scharapowa bei einem Werbeauftritt (Foto: dpa)
Maria Scharapowa bei einem Werbeauftritt - auf dem Platz wird sie nicht zu sehen seinBild: Getty Images/Craig Barritt

Keine Chance mehr auf eine Siegprämie hat die Russin Maria Scharapowa. Sie stand vor den US Open nur kurz und nicht aus sportlichen Gründen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die "New York Times" hatte zu Wochenbeginn berichtet, dass die 26-Jährige ihren Namen für die zwei Wochen des Turniers von Scharapowa in Sugarpowa ändern lassen wolle. Dies ist der Name ihrer Süßigkeitenserie mit roten Gummi-Kussmündern und grünen Kaugummi-Tennisbällen. Dafür habe die ehemalige Weltranglistenerste beim Obersten Gericht in Florida kurzfristig einen Antrag eingereicht.

Dem kuriosen Werbecoup folgte dann aber die Absage: Die reichste Sportlerin der Welt wird wegen einer Verletzung der rechten Schulter nicht teilnehmen. Dies gab Turnier-Chef David Brewer bekannt. "Maria hat uns darüber informiert, dass sie wegen der Blessur nicht starten kann", heißt es in der Mitteilung, "wir wünschen ihr eine schnelle Genesung und eine Rückkehr im nächsten Jahr." Die US Open sind also schon vor dem ersten Aufschlag um eine Attraktion ärmer. Aber immerhin bleibt den Schiedsrichtern nun erspart, gewonnene Matches der schönen Russin mit den Worten "Game, Set and Match Sugarpowa!" beenden zu müssen.