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"Vorübergehender Waffenstillstand"

13. November 2003

- Der für heute Nacht angekündigte Generalstreik der polnischen Eisenbahner ist abgesagt worden

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Posen, 13.11.2003, WPROST ONLINE WIADOMOSCI, poln.

"Es wird vorerst keinen Generalstreik bei der polnischen Eisenbahn (PKP) geben", sagte Stanislaw Kogut, der Vorsitzende der Gewerkschaft Solidarnosc bei der PKP und Sprecher des Streikkomitees gegenüber Journalisten. Er fügte jedoch hinzu, dass noch nicht entschieden sei, ob es zu einem Warnstreik am Eisenbahnknotenpunkt in Tarnowskie Gory kommt.

"Fast alle Gewerkschaften der Beschäftigten bei der Polnischen Eisenbahn haben bereits das Abkommen unterzeichnet, das zwischen ihnen und den beiden Vizepremierministern Marek Pol und Jerzy Hausner ausgehandelt wurde", teilte Adam Zawodny von der Gewerkschaft der Beschäftigten bei der PKP mit.

Die Gewerkschaft Solidarnosc bei der PKP zögert noch, weil sie mit der geplanten Regionalisierung und der Finanzierung der PKP nicht einverstanden ist. Sie kündigt jedoch an, sich den übrigen Gewerkschaften anzuschließen.

Das Abkommen zwischen den Gewerkschaften und der PKP bedeutet jedoch nur einen vorübergehenden Waffenstillstand. Nach einigen Monaten werden die beiden Parteien erneut gezwungen sein, sich den ungelösten Problemen zu widmen.

Jerzy Hausner, der Vizepremierminister und Wirtschafts- und Arbeitsminister, bezeichnete die Polnische Eisenbahn als das dritte schwarze Loch in der Wirtschaft Polens nach dem Bergbau und dem Gesundheitswesen. Die PKP arbeite nach dem Prinzip, "das Endergebnis ist nicht wichtig, der Staat wird sowieso zahlen."

Da sich zum wiederholten Male zeigte, dass der Staat in der Tat bezahlt, werde es sich auch in Zukunft lohnen, die wirtschaftlichen Gegebenheiten zu ignorieren. (Sta)