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Von Spekulationen und Wetten (11.05.2012)

11. Mai 2012

JP Morgan: Wie man zwei Milliarden verspielt +++ Konjunktur: Wie Europa in die Rezession rutscht +++ Eurozone: Wie Griechenland aussteigen könnte +++ Schadenfreude: Wie Briten gegen Griechen wetten +++

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Zahräder in einem Wälzlager (Foto: AP)
Deutschland Wirtschaft Symbolbild Konjunktur IFOBild: dapd

Von Spekulationen und Wetten (11.05.2012)

JP Morgan: Wie man zwei Milliarden verspielt

Zwei Milliarden Dollar Verlust, innerhalb von nur sechs Wochen – das muss man auch erst mal schaffen. Die US-Großbank JP Morgan hat in der Nacht zu Freitag bekanntgeben, dass sich ihre Investment-Abteilung mit Kredit-Ausfallversicherungen verspekuliert hat. Dabei hat die Bank bisher zwei Milliarden Dollar verloren, doch es könnte noch schlimmer kommen, sagte Bank-Chef Jamie Dimon in einer kurzfristig anberaumten Telefonkonferenz: Die Verluste könnten sich um eine Milliarde Dollar oder mehr erhöhen. Auch an der Börse, wo man große Summen gewöhnt ist, rieben sich die Anleger die Augen.

Konjunktur: Wie Europa in die Rezession rutscht

In Europa wird zurzeit heftig darüber gestritten, welcher Weg am besten aus der Schuldenkrise führt. Schuldenabbau und hartes Sparen, empfiehlt etwa die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Wachstumsanreize schaffen, notfalls mit Konjunkturprogrammen, sagt dagegen François Hollande, Frankreichs nächster Präsident. Sicher ist jedenfalls, dass es so wie bisher nicht weiter gehen kann. Denn trotz aller Sparprogramme werden die Defizite in Europa nicht kleiner. Nach der Eurozone sei inzwischen die gesamte Europäische Union in die Rezession gerutscht. Das geht aus dem Konjunkturbericht hervor, den die EU-Kommission am Freitag in Brüssel vorstellte.

Eurozone: Wie Griechenland aussteigen könnte

Nach dem unklaren Wahlausgang in Griechenland versuchen die Parteien dort noch immer, eine Mehrheit für eine Regierungskoalition zu schmieden – bisher ohne Ergebnis. Gleichzeitig sprechen ranghohe Politiker in anderen Euro-Ländern offen darüber, dass Griechenland die Eurozone vielleicht verlassen muss. Vermutlich wollen sie so den Druck auf die streitenden griechischen Parteien erhöhen, sich doch noch zu einigen. Allerdings bleibt die Frage, ob ein griechischer Austritt aus dem Euro wirklich vor allem ein Problem der Griechen wäre.

Schadenfreude: Wie Briten gegen Griechen wetten

Die Briten stehen Europa traditionell skeptisch gegenüber, und die Gemeinschaftswährung Euro haben sie gar nicht erst eingeführt. Deshalb sehen sie die Debatte über ein mögliches Auseinanderbrechen der Euro-Zone sportlich – und schließen Wetten auf den Ausgang ab. Welches Land muss die Eurozone als erstes verlassen? Die meisten Briten setzen auf Griechenland. Und es sind so viele, dass die großen Wettbüros die Annahme von Griechenland-Wetten inzwischen verweigern.

Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker