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Podcast

3. Juni 2011

Heftchenromane: typisch deutsch? +++ Neuer Film: "Das Blaue vom Himmel" +++ Was bitte ist ein Lesikon? +++ Ein vergessener Kriegsverbrecher

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zwei Titelbilder von Groschenromanen
Ende gut, alles gut - die Welt der Groschenromane

Sie kosten weniger als zwei Euro, sind klein und handlich und erscheinen jede Woche neu: Heftchenromane. Jedes Heft hat 64 Seiten und ist Teil einer Serie mit festen Hauptfiguren. Man kann sich sicher sein: der Held überlebt, das Gute siegt, das Böse wird bestraft. Egal ob im Western, im Liebesroman, beim Geisterjäger oder in der Science-Fiction-Serie. Heftchenromane sind kein rein deutsches Phänomen, aber gerade hier laufen sie besonders gut.

Neuer deutscher Heimatfilm

Der Filmregisseur Hans Steinbichler hat sich in den letzten Jahren einen Namen mit modernen Familien- und Heimatfilmen gemacht. Sein Debüt „Hierankl" legte er 2003 vor. Das Alpendrama über eine sich auflösende Familie wurde mit diversen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter mit dem Grimme-Preis in Gold. In seinem Film „Winterreise" ließ er 2006 einen bayerischen Eisenwarenhändler gegen die unvermeidliche Pleite ankämpfen. Hauptdarsteller Josef Bierbichler gewann dafür den Deutschen Filmpreis als Bester Darsteller. Nun erscheint der neue Film von Hans Steinbichler in den deutschen Kinos. „Das Blaue vom Himmel", so der Titel, kann man ebenfalls als Familien- und Heimatfilm bezeichnen. Der Film handelt von einer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung. Wir haben mit dem Regisseur gesprochen.

Witz, Wahnsinn und Weisheiten zum Nachschlagen

Haben sie schon einmal von einem Lesikon gehört? Dieses Wort hat die Designerin und Graphikerin Juli Gudehus für ihr gigantomanisches Buch geprägt: Dieses Lesikon ist eine Art Lexikon der visuellen Kommunikation, also hier geht es um Informationen, die wir über das Sinnesorgan Auge aufnehmen. Das Besondere daran: Es ist ein Nachschlagewerk, das nicht den Anspruch hat, ein weiteres Lexikon mit gut recherchierten Wahrheiten und Fakten zu sein. Hier haben die Autorin, sowie Freunde und Bekannte einfach mal ihre Synapsen sprühen lassen - in dem 3000 Seiten starken Wälzer versammeln sich persönliche Ansichten, Einsichten, Anekdoten und Binsenweisheiten. Die Begriffe werden aus einer erfrischend subjektiven Sicht erklärt und auch veralbert oder verteufelt.

Verdrängte Erinnerung

Ein hübsches beschauliches Städtchen in der Nähe von Freiburg. Historische Kirche, Wald, grüne Berge und Hügel, ein pittoresker Stadtkern. Waldkirch ist alles in allem eine "lebenswerte Stadt", so liest man auf der Internetseite der Kreisstadt. Was man dort nicht findet, sind Informationen über einen ihrer ehemaligen Bürger, der durch sein Handeln im Zweiten Weltkrieg ein äußerst schlechtes Licht auf die hübsche Stadt geworfen hat. Karl Jäger - diesen Mann möchte man hier nicht kennen. Schließlich ist er längst tot und die Vergangenheit soll man doch bitte ruhen lassen. Ein Historiker ist da allerdings ganz anderer Ansicht.

Moderation & Redaktion: Silke Wünsch