Von "Fallingwater" bis "Guggenheim": Zum 150. Geburtstag von Frank Lloyd Wright
Er prägte das Prinzip der "organischen Bauweise" und gilt als der berühmteste Architekt der USA. Als radikaler Erneuerer seiner eigenen Ideen blieb Frank Lloyd Wright bis ins hohe Alter kreativ.
Das "Guggenheim": ein langer Weg
Frank Lloyd Wrights wohl bekanntestes Werk: Das Solomon R. Guggenheim Museum in New York. Nach seiner Fertigstellung 1959 wurde der neue Kunsttempel schnell zum Touristenmagnet. Mehr als 700 Skizzen hatte Wright, zum Zeitpunkt des Auftrags 76 Jahre alt, gefertigt. Er stritt mit seinen Auftraggebern, der Baubehörde und der Öffentlichkeit - doch 16 Jahre nach dem Auftrag war das "Guggenheim" fertig.
Zu spektakulär für die Kunst?
Wrights Konzept war revolutionär: Anders als in Museen üblich, geht man im Guggenheim nicht von Raum zu Raum. Ein Aufzug fährt die Besucher zum höchsten Punkt einer Spirale, die in sanft abfallenden Kreisen nach unten führt - vorbei an den Kunstwerken. Kritiker sorgten sich, dass die Architektur der Kunst die Show stehlen würde.
Emanzipation von Europa
Bekannt wurde Wright mit den horizontalen Linien seiner "Prairie Houses", hier das "Robie House" (1910) auf dem Campus der Universität Chicago. Wright gehörte damit zu den ersten Architekten der USA, die einen eigenen Stil, gänzlich ohne Anleihen bei der europäischen Architektur, schufen. Die "Prairie Houses" sollten sich möglichst gut in die Landschaft integrieren.
Haus über dem Wasserfall
Eine "organische Bauweise" war Wrights erklärtes Ziel. Perfektioniert hat er diesen Stil in "Fallingwater": Das Wohnhaus bei Pittsburgh, heute ein Museum, gehört seit seiner Vollendung 1939 zu den bekanntesten Gebäuden der USA - und ist ebenso lange vom Verfall bedroht. Die Statik der freitragenden Balkone hatte Wright falsch berechnet, dazu macht das feuchte Umfeld dem Haus zu schaffen.
Natur mit allen Sinnen
Auch das Innere von "Fallingwater" ist außergewöhnlich: Die Wände bestehen aus Stein, der in der Umgebung gefunden wurde, Felsbrocken sind in den Boden integriert, und auch die Einrichtung hat Frank Lloyd Wright höchstpersönlich entworfen. Das Wasser ist immer präsent: In jedem Raum des "Fallingwater" ist sein Rauschen zu hören.
Nominiert für das UNESCO-Weltkulturerbe
Wright beeinflusste eine ganze Generation von Architekten. Der Gebäudekomplex der Wachsfirma S.C. Johnson in Wisconsin, erbaut zwischen 1936 und 1950, ist eines der elf Werke Wrights, die 2015 für das UNESCO-Weltkulturerbe nominiert wurden. Seine Arbeit stelle einen außergewöhnlichen Beitrag zur Architektur der 20. Jahrhunderts und der Architektur überhaupt dar, heißt es in der Begründung.