Von Dolly, CC, Mini-Winnie und Co
Vor 20 Jahren machte Dolly, das Klonschaf, weltweit Schlagzeilen. Seitdem klonen Wissenschaftler auch Rinder, Hunde und Katzen - sogar Renn-Maultiere und ein Dromedar wurden reproduziert.
Benannt nach Dolly Parton
Hausschaf Dolly ist der erste Klon eines erwachsenen Säugetiers, geboren am 5. Juli 1996. Dolly hatte keinen Vater, aber drei Mütter - ein Schaf spendete eine Körperzelle, ein anderes ein Ei, und die Leihmutter trug Dolly schließlich aus. Mit sechs Jahren wurde das berühmte Schaf infolge einer schweren Lungenerkrankung eingeschläfert. Es steht ausgestopft im National Museum in Edinburgh.
Halb Pferd, halb Esel
Idaho Gem, geboren 2003, ist das weltweit erste geklonte Maultier. Nicht irgendein x-beliebiges: das "Juwel aus Idaho" ist der genetische Bruder eines preisgekrönten Rennmaultiers. Die Kreuzung aus einer Hauspferdestute mit einem Eselhengst ist zäh, langlebig - und meist nicht fortpflanzungsfähig.
Kopierte Katze
"CC" heißt die erste geklonte Katze der Welt. Der Name des 2001 in Texas geborenen Fellknäuels steht ganz unspektakulär für "carbon copy" -Durchschlag auf Kohlepapier. Katzenklonen hat sich allerdings, vielleicht zum Leidwesen vieler Katzenliebhaber, nicht wirklich als kommerzielles Geschäft etabliert.
Fünf gleiche Schwestern
Noel, Angel, Star, Joy und Mary kamen am ersten Weihnachtstag 2001 bei PPL Therapeutics zur Welt, der Gentechnikfirma, die auch bei Klonschaf Dolly die Finger im Spiel hatte. Die fünf gesunden Klonferkelchen, so PPL, seien genetisch so aufgestellt, dass ihre Organe ohne Abstoßungsreaktionen für Transplantationen zum Menschen geeignet wären.
Wüstenschönheit
Das erste geklonte Dromedar kam 2009 im Camel Reproduction Center in Dubai zu Welt. Das Ziel: die Gene besonders wertvoller Tiere für die Zucht zu erhalten. Injaz ("Erfolg") ist der Klon eines Dromedars, das für sein gutes Fleisch geschlachtet wurde. Die einhöckrigen Kamele sind in den Golfstaaten auch als Lasttiere und Rennkamele beliebt.
Spanischer Kampfstier
Spanische Wissenschaftler stellten 2010 den kleinen Got vor, den ersten geklonten Kampfstier. Got war nicht für die Stierkampfarena vorgesehen, sondern als Zuchttier. Seine Leihmutter war eine sanfte friesische Milchkuh.
Affentheater
Bei der Zeugung von Dolly dienten "erwachsene" Zellen als Spender der Erbinformation. Der Rhesusaffe Tetra dagegen wurde durch Embryonenteilung erschaffen. Wissenschaftler im US-Bundesstaat Oregon präsentierten 2000 den ersten geklonten Affen. Tetra ist griechisch für "vier" - die Forscher hatten verschiedenen Muttertieren vier Embryos eingepflanzt, aber nur Tetra überlebte.
Hauptgewinn: Ein geklontes Haustier
Einem Forscherteam in Südkorea gelang es 2005, den ersten Klonhund der Welt zu erschaffen: Snuppy den Afghanischen Windhund. 2014 klonte eine Biotech-Firma in Seoul einen weiteren Hund. Diesmal wurde ein 12-jähriger Dackel kopiert, dessen englische Besitzerin die Prozedur in einem Preisausschreiben gewonnen hatte. Heraus kam Mini-Winnie. Mittlerweile verkauft die Firma Hundeklone für 90.000 Euro.