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Politik

Bundeswehr: einjährige Verlängerung?

16. Dezember 2017

Ginge es nach Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, so würden die Auslandseinsätze der Bundeswehr gleich um ein Jahr verlängert werden. Dabei ist für die Ministerin der Stand der Regierungsbildung unerheblich.

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FILE PHOTO: German Defence Minister Ursula von der Leyen speaks to German army Bundeswehr lieutenant colonel Michael Hoppstaedter during a visit to Camp Castor in Gao, Mali
Besuch in Mali: Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen im Gespräch mit Oberstleutnant Michael HoppstädterBild: Reuters/K. Nietfeld

"Ich würde es begrüßen, wenn wir die Einsätze im Frühjahr verlängern - und zwar nicht nur für drei Monate, sondern wieder im üblichen Rhythmus für ein Jahr", sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Sie werde in einigen Wochen mit allen Fraktionen des Bundestags darüber sprechen.

Die Partner Deutschlands verließen sich darauf, dass die Bundeswehr in diesen Einsätzen weiter zu ihnen stehe. Außerdem bräuchten die Soldaten eine klare Rechtsgrundlage.

"IS"-Konflikt noch nicht beendet

Von der Leyen sprach sich auch für eine Verlängerung des Bundeswehr-Einsatzes im Nordirak aus. Die Mission sei erfolgreich, sagte sie. "Wir haben die Peschmerga so ausgerüstet und ausgebildet, dass sie ihre Heimat freikämpfen konnten." Die Verteidigungsministerin bedauerte, dass Kurden-Präsident Massud Barsani entgegen vieler Ratschläge ein Unabhängigkeitsreferendum auf den Weg gebracht habe. Die Aufgabe, die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zu bekämpfen und den Irak zu stabilisieren, sei noch nicht beendet.

Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, warf der Verteidigungsministerin vor, mit der öffentlichen Diskussion über die Auslandsmissionen, dem Thema "einen Bärendienst erwiesen" zu haben. "Sie wäre besser beraten gewesen, zuerst das Gespräch mit den Fraktionen zu suchen. Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee", erklärte Mützenich.

Rolf Mützenich
Sieht die Aussagen der Ministerin kritisch: SPD-Verteidigungsexperte Rolf MützenichBild: DW

Der Bundestag hatte wegen der lang andauernden Hängepartie bei der Regierungsbildung diese Woche sieben Auslandseinsätze der Bundeswehr verlängert - um jeweils drei Monate. Damit soll außenpolitische Kontinuität hergestellt werden. Die Mandate der Einsätze laufen teils Ende dieses Jahres, teils Ende Januar 2018 aus.

Über die künftige Ausgestaltung der Missionen und ihre eigentliche Verlängerung - in der Regel um ein Jahr - soll dann erst im Frühjahr entschieden werden. Noch ist ungewiss, ob bis dahin eine neue Regierung steht. Unter den sieben Einsätzen sind die wichtigsten und größten der Truppe, etwa die Missionen in Afghanistan und Mali. 

cgn/as (afp, dpa)