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Von Davos nach Manhattan

4. Februar 2002

Aus Solidarität mit den New Yorkern findet das World Economic Forum in diesem Jahr in Manhattan statt. Damit ist die Stadt Gastgeber einer der prestigeträchtigsten Wirtschaftskonferenzen der Welt.

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Gründer und Präsident des World Economic Forum, Klaus SchwabBild: AP

Die Veranstaltung fand in den vergangenen 30 Jahren immer Ende Januar in Davos statt. Nun hat der deutsche WEF-Gründer Klaus Schwab die rund 3000 Spitzenunternehmer, Politiker und Akademiker für fünf Tage an den Hudson River geholt. An Politprominenz sind neben Bundeskanzler Gerhard Schröder unter anderem auch der österreichische Präsident Thomas Klestil und der polnische Präsident Aleksander Kwasniewski sowie zahlreiche Minister aus aller Welt vertreten. Dabei sind auch Ex-Präsident Bill Clinton und der Chef der afghanischen Übergangsregierung, Hamid Karsai, sowie König Abdullah von Jordanien.

Für eine Vision nach dem 11. September

Das Treffen im Waldorf Astoria-Hotel an der eleganten Park Avenue steht unter dem Motto: "Führungsstärke in unsicheren Zeiten - eine Vision für eine ungewisse Zukunft". In zahlreichen Arbeitskreisen wollen Unternehmer, Politiker, Akademiker und Religionsführer über Wege zum Anstoß der weltweit lahmenden Konjunktur beraten, aber auch über die Bekämpfung der Armut und den Kampf gegen den Terrorismus. Das Forum hat den Anspruch, Politiker und Unternehmer zusammen zu bringen, "um die großen Probleme der Menschheit anzugehen", wie Pressesprecher Charles McLean sagt.

Nach Angaben von Klaus Schwab wird die Tagung nach Anzahl und Qualität der Teilnehmer "die bedeutendste in der Geschichte des Forums." "Es ist das erste große Treffen von Entscheidungsträgern seit dem 11. September. Die Leute werden erwarten, hier eine Vision oder zumindest eine Vorstellung dessen zu bekommen, wie es weiter geht in dieser neuen Welt."

Auf Demonstrationen vorbereitet

Mehr als 100 Gruppen von Globalisierungsgegnern haben zum Protest gegen das Forum aufgerufen. Die New Yorker Polizei hält sich mit 3500 Elitebeamten und Scharfschützen für eventuelle Ausschreitungen bereit. Die Gegner werfen den Teilnehmern die Vernetzung der reichen Eliten aller Länder auf Kosten der Armen und Benachteiligten vor. Die Polizei stellt sich auf mehrere tausend Demonstranten ein. Polizeichef Ray Kelly ist bereit: "Man kann sagen, dass wir jeden Tag üben. In New York gibt es jedes Jahr 600 Demonstrationen." (im)