Vom Flüchtling zur Weinkönigin
3. August 2016
Eine junge Syrerin, die vor vier Jahren vor dem Bürgerkrieg nach Deutschland geflohen ist, wird am Mittwoch zur 68. Trierer Weinkönigin gekürt. Ninorta Bahno (26), eine aramäische Christin, fiel den Organisatoren des Trierer Weinfestes 2015 auf. Sie dolmetschte für Flüchtlinge auf Deutsch und Arabisch. Ninorta I., wie sie bald als Weinkönigin heißen wird, trinkt gerne lieblichen Riesling, wie sie der Katholischen Nachrichtenagentur KNA gegenüber erklärte.
Die junge Syrerin könnte sich als regionale Weinkönigin sogar auf das Ehrenamt der Deutschen Weinkönigin bewerben. Aber da sie keine Expertin auf dem Gebiet des Weinanbaus ist, stehen ihre Chancen für diese Auszeichnung eher schlecht. Die Wahl zur deutschen Weinkönigin findet im September statt.
Langjährige Tradition
Die erste Weinkönigin wurde 1931 in der Pfalz gekürt. Damals war es aber noch eine regionale Tradition, erst 1950 wurde die erste Deutsche Weinkönigin gewählt. Das Amt war von vorneherein mit repräsentativen Aufgaben versehen, es ging darum, für den Wein - eines der wichtigsten deutschen Exportprodukte - zu werben. Das gilt auch für die 13 regionalen und vielen lokalen Weinköniginnen wie Ninorta Bahno.
Wahl zur deutschen Weinkönigin in Mainz
Die Bewerberinnen für den Titel "deutsche Weinkönigin" müssen nicht nur gut aussehen. Sie müssen sich in Sachen Weinanbau sehr gut auskennen und auch Weine am Geschmack erkennen können.
Der Wettbewerb ist in Süddeutschland ein wichtiges Ereignis und wird live im SWR Fernsehen übertragen. In diesem Jahr findet die Feier ausnahmsweise in Mainz statt, um den 200. Geburtstag der Rheinhessen-Region zu feiern. In den Vorjahren wurde der Titel in Neustadt an der Weinstraße vergeben.