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Viviane Reding: Tempo der EU-Entwicklung war zu hoch

17. Juni 2005

Luxemburgische EU-Kommissarin im Interview von DW-WORLD.DE

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„Das Tempo der Entwicklung der Europäischen Union in den vergangenen zehn Jahren war so hoch, dass niemand in der Lage gewesen ist, ihr zu folgen. Ich glaube, dass die Verfassung noch lebt und weiterhin die Grundlage für künftige Diskussionen sein sollte." Das sagte die EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, Viviane Reding, in einem Interview von DW-WORLD.DE. Die Referendums-Prozesse hätten gezeigt, „dass die Menschen nicht über den Inhalt der Verfassung informiert waren und oft aufgrund der Probleme abgestimmt haben, die sie mit Europa oder mit ihren Regierungen haben". Deshalb komme es darauf an, die Verfassung „besser der Öffentlichkeit zu präsentieren", so die luxemburgische Politikerin weiter. Viele Bürger hätten zudem „Probleme mit der Art und Weise, wie Europa aufgebaut wird. Die Verfassung war eine Antwort auf dieses Problem, aber die Menschen haben nicht verstanden, dass sie eine Reaktion auf ihre Kritik war." Dies sei die Botschaft. „die wir vermitteln müssen", fügte Reding hinzu.

Grundsätzlich beobachte sie keine „Europa-Ermüdung" unter den EU-Bürgern. Beispielhaft sei die Situation in Frankreich: Dort hätten zwar 55 Prozent die EU-Verfassung abgelehnt, 70 Prozent fühlten sich aber als Europäer, die die Europäische Union nicht in Frage stellten.

17. Juni 2005