Virenalarm bei Seehunden
24. Mai 200214 Jahre nachdem ein Virus die Hälfte aller Seehunde in Nordwesteuropa getötet hat, haben Tierforscher bei
der dänischen Ostseeinsel Anholt das gleiche Virus wieder entdeckt. Etwa ein Viertel der bei Anholt heimischen ungefähr 250 Tiere sei bereits gestorben, teilte der Virologe Prof. Ab Osterhaus von der Erasmus-Universität in Rotterdam am Freitag (24. Mai 2002) mit.
Das "Seehundvirus" gehöre zur Gruppe der Erreger, die auch Masern, Hundekrankheiten und Rinderpest verursachten. Wodurch der jetzige Ausbruch entstanden ist und der Erreger
zurückkehrte, konnte Osterhaus nicht sagen. Unklar sei auch, ob sich das Virus wieder in den Seehundbeständen entlang der Küsten von Dänemark, Deutschland, Holland, Belgien und Großbritannien ausdehne. Dort leben Zehntausende der schwimmgewandten Tiere, die eine Familie der Robben sind.