Vietnam: „Rush Hour“ in der Radiowelt | Newsletter & Co. | DW | 13.05.2011
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Vietnam: „Rush Hour“ in der Radiowelt

Mit einem Training für Radiojournalisten und dem Aufbau eines neuen Morgenmagazins unterstützt die DW-AKADEMIE den vietnamesischen Sender QTV.

Hochoffiziell, wortreich, distanziert. So klang bislang Radio in Vietnam – belehrend statt unterhaltend, langweilig statt witzig und vor allem: eher propagandistisch als informativ. Der regionale Radiosender QTV geht seit einigen Wochen andere Wege. Anfang April hatte dort die neue Morgensendung „Rush Hour“ Premiere, und seitdem werden die Hörer in der Provinz Quang Ninh auf für Vietnam bislang unübliche Weise geweckt.

05.2011 DW-AKADEMIE Medienentwicklung Asien Vietnam Radiotraining Morgensendung 1

Die Sendung „Rush Hour“ besteht aus Musik, Informationen, Unterhaltung, Serviceelementen. Und sie integriert die Hörer ins Programm: Die Bewohner der nordvietnamesischen Provinz kommen in Passantenbefragungen zu aktuellen Themen zu Wort, sie rufen als Staumelder an und können sich live an Höreraktionen und Gewinnspielen beteiligen.

„Die Idee, ein interaktives Format einzuführen, kam vom Sender selbst“, so Projektmanager Thorsten Karg. „Denn die Verantwortlichen haben gemerkt, dass sie eigentlich keine Hörer mehr haben“. Das erste Modul des Radiotrainings vor Ort dauerte zwei Wochen. In denen hat das Team der DW-AKADEMIE – neben Thorsten Karg waren auch Aarni Kuoppamäki und Marc Seidel vor Ort – gemeinsam mit den vietnamesischen Journalisten von QTV die Idee für „Rush Hour“ entwickelt. „Unterstützt wurden wir dabei ganz maßgeblich vom Management des Senders“, freut sich Thorsten Karg.

Dass das Konzept aufgeht, konnten die Beteiligten bereits während der Sendung merken: „Die Leute haben von unterwegs angerufen und sich an den Hörerbefragungen beteiligt“, so Thorsten Karg. Und auch das anschließende Feedback viel positiv aus: Trainingsteilnehmerin Tran Thuy Lien betonte, sie arbeite zwar schon länger bei dem Sender, habe aber das Programm bisher kaum selbst gehört. „Es war zu langweilig. Ich habe immer sofort wieder abgeschaltet. Aber heute hätte ich es sogar gerne gehabt, wenn die Sendung nicht eine, sondern zwei oder drei Stunden gedauert hätte.“

Darauf will das Team mit den Teilnehmer des Trainings im kommenden Modul hinarbeiten. Ab Ende Juni arbeiten sie an einer Verlängerung der „Rush Hour“. Unterstützt wird die DW-AKADEMIE vor Ort auch dann wieder von der Friedrich Ebert Stiftung Hanoi und der vietnamesischen Akademie für Journalismus und Kommunikation. Das Institut hatte im Vorfeld die Radionutzung in der Provinz Quang Ninh erforscht und wird in den kommenden Wochen die Akzeptanz der neuen Morgensendung wissenschaftlich testen. „Davon hängt dann ab, wie es weitergeht“, so Karg.

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