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Viele Tote bei Untergang von Flüchtlingsboot

7. November 2012

Vor der Küste von Bangladesch ist ein Boot mit mehr als 100 Flüchtlingen gekentert. Nur wenige konnten gerettet werden. An Bord waren überwiegend Mitglieder der muslimischen Minderheit der Rohingya.

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A powerless or engineless boat loaded with Rohingya refugees, moments before it was rescued by Indian Coastguards off Andaman Islands. Thai authorities forced the boatpeople board this boat which was then towed out to the middle of the sea and left to drift with very little food and water. Copyright: Asiapics 2010, near Andaman & Nicobar Islands, India
Bangladesch Rohingya BootsflüchtlingeBild: Asiapics

Das nach Zeugenaussagen "völlig überladene" Fischerboot kenterte auf seinem Weg nach Malaysia schon kurz nach dem Start vor der Südspitze von Bangladesch. Nach Angaben der Küstenwache konnten nur rund ein Dutzend Schiffbrüchige aus der rauen See gerettet werden. An Bord des kleinen Bootes waren insgesamt mehr als hundert Passagiere.

Birma: 20.000 auf der Flucht

Verfolgte Minderheit

Die meisten Passagiere auf dem Boot waren offiziellen Angaben zufolge Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya aus Birma, die auf dem Seeweg nach Malaysia kommen und dort Arbeit finden wollten. Ein Überlebender sagte, die meisten hätten keine gültigen Reisedokumente gehabt. Für die Überfahrt nach Malaysia mussten sie pro Person 22.000 Taka zahlen, das sind umgerechnet etwas mehr als 200 Euro.

Die 800.000 Mitglieder zählende Volksgruppe der Rohingya wird in Birma von Buddhisten gewaltsam bekämpft. Offiziell sind sie staatenlos und haben nur stark eingeschränkte Rechte. Seit Juni sind mehr als 200 von ihnen in den Kämpfen getötet worden, Zehntausende wurden aus ihren Orten vertrieben.

Rohingya Muslim men, fleeing from ethnic violence in Myanmar between Buddhists and minority Rohingya Muslims, are kept under guard after they are brought by Bagladeshi border guards to a boat jetty at Shahporir Dwip in Taknaf, Bangladesh, Monday, June 18, 2012. After a couple of days of quiet 128 Rohingya Muslim men were intercepted while crossing the Naf river to Bangladesh, Sunday and Monday. (Foto: Saurabh Das/AP/dapd)
Myanmar Rohingya FlüchtlingeBild: AP

Flucht in den Tod

Die Vereinten Nationen halten die Rohingya für eine der meistverfolgten Minderheiten weltweit. Viele von ihnen entschließen sich deshalb zur Flucht. Da Bangladesch ihnen den Flüchtlingsstatus verweigert, müssen sie entweder illegal ins Land einreisen oder versuchen, nach Malaysia zu kommen. Dabei kommt es immer wieder zu tragischen Unglücken.

Erst Ende Oktober war vor der birmesischen Küste ein Boot mit 130 Rohingya gekentert, nur wenige konnten gerettet werden.

mak/sti (afp, DAPD, Reuters)