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Viele Tote bei Terroranschlägen in Nigeria

2. Juli 2015

Terror und Gewalt nehmen in Nigeria kein Ende. Fast 150 Menschen wurden bei zwei Anschlägen getötet. Bekannt hat sich noch keine Gruppe, aber kaum jemand bezweifelt, dass die Boko-Haram-Miliz dahinter steckt.

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Soldaten aus dem Tschad im Kampf gegen Boko Haram in Nigeria (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Emmanuel Braun

Es waren fast ausschließlich Männer und Jungen, die den jüngsten Angriffen in Nigeria zum Opfer fielen. Bei einem Terroranschlag im Nordosten des Landes sind offiziellen Angaben zufolge mindestens 97 Menschen getötet worden.

Die Angreifer hätten Gläubige getötet, die in Moscheen in der Ortschaft Kukawa gebetet hätten, sagten Bewohner der Nachrichtenagentur AFP. Anschließend seien sie zu den Häusern gezogen und hätten dort auch Frauen erschossen. Kukawa liegt im nordöstlichen Staat Borno nahe der Grenze zum Tschad.

Der zweite Anschlag ereignete sich den Informationen zufolge bereits am Dienstag im Ort Nusharan. Dort sind demnach 48 Männer ermordet worden. "Die Täter haben alle Männer in dem Dorf zusammengetrieben und erschossen", sagte der Politiker Mohammed Tahir.

Deutliche Handschrift

Noch hat sich keine Gruppe zu dem Angriff bekannt, aber die Tat trägt die Handschrift der islamistischen Terrormiliz Boko Haram.

Seit Jahren kämpfen die Extremisten mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias.

Seit Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan vor drei Wochen hat die Gruppe die Frequenz der Anschläge deutlich erhöht. Zahlreiche Menschen wurden bei Selbstmordattentaten in Nigeria und im Tschad getötet.

Bilanz des Terrors

Insgesamt hat die Terrorgruppe nach Angaben der Vereinten Nationen bereits 15.000 Menschen auf dem Gewissen; 1,5 Millionen sind bereits vor der Gewalt geflohen. Im Kampf gegen Boko Haram wird das nigerianische Militär inzwischen von Truppen aus den Nachbarländern Kamerun, Niger und Tschad unterstützt. Und ein Ende des Terrors ist nicht in Sicht.

nin/mak (afp, rtr)