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Viele Tote bei schwerem Beben in China

20. April 2013

Bei einem starken Erdstoß in der Provinz Sichuan sind nach Medienberichten mehr als 150 Menschen getötet und rund 2500 verletzt worden. Die gleiche Region war schon 2008 von einem verheerenden Beben heimgesucht worden.

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Erdbebenopfer in Sichuan mit Kopfverband (foto: AP Images)
Bild: picture-alliance/AP

Das Epizentrum lag in der Nähe der Stadt Ya'an in der Provinz Sichuan, einem Ort mit 1,5 Millionen Einwohnern. Das Beben ereignete sich am Morgen um kurz nach 8.00 Uhr Ortszeit. Die Angaben über die Stärke des Bebens schwanken zwischen 6,6 und 7,0. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte (USGS) lag das Zentrum des Erdstoßes in einer Tiefe von zwölf Kilometern. Zudem habe es mehr als zehn Nachbeben gegeben.

Chinas Staatsfernsehen zeigte Bilder von zerstörten Häusern aus der Region. Rettungskräfte versuchen Opfer aus den Trümmern zu bergen. Präsident Xi Jinping und Ministerpräsident LI Keqiang riefen zu großen Anstrengungen auf, um möglichst viele Menschen zu retten. Li kündigte nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua an, dass er umgehend nach Sichuan reisen werde. "Das wichtigste ist jetzt, die ersten 24 Stunden nach dem Beben zu nutzen. Es ist die entscheidende Zeit, um Leben zu retten."

China: Viele Tote nach schwerem Erdbeben

Rettungskräfte sind unterwegs

Zur Unterstützung der örtlichen Rettungskräfte wurden 6000 Soldaten in die ländliche und gebirgige Region entsandt. Das Ministerium für Zivilangelegenheiten hat Hilfsgüter organisiert und schickt unter anderem 30.000 Zelte und 50.000 Decken. Bundesaußenminister Guido Westerwelle bot China deutsche Hilfe an. Sein Mitgefühl sei mit den vielen Opfern und ihren Angehörigen, sagte Westerwelle in Berlin.

Ein Luftbild zeigt vom Erdbeben zerstörte Häuser im Disktrikt Lushan (Foto: Reuters)
Die Kraft des Bebens war gewaltigBild: Reuters

Die Stadt Ya'an hat 1,5 Millionen Einwohner und gilt als eine der Geburtsstätten der chinesischen Teekultur. Sie beherbergt außerdem eines der Zentren zum Schutz der Pandabären. "Die Pandas sind in Sicherheit", sagte ein Sprecher des Naturparks in Ya'an, in dem mehr als 100 der bedrohten Riesenbären leben.

Pfusch am Bau?

Im chinesischen Fernsehen wurde die Naturkatastrophe immer wieder mit dem schweren Erdbeben von 2008 verglichen. Dessen Epizentrum lag nicht weit entfernt, auch in der Provinz Sichuan. Mehr als 80.000 Menschen kamen damals ums Leben. In einigen Regionen krachten Schulen zusammen, während andere Gebäude den Erschütterungen
standhielten.

Die Behörden wurden danach öffentlich kritisiert. Der Vorwurf lautete, aufgrund von Korruption habe es Pfusch am Bau gegeben. Es gibt immer wieder Erdbeben im Südwesten Chinas. In der benachbarten Provinz Yunan gab es vergangenes Jahr ein Beben, das einen Erdrutsch auslöste, bei dem mindesten 80 Menschen ums Leben kamen.

GD/SC/kle (ape, afp, rtre)