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Viele Tote bei Anschlag auf Moschee

15. Dezember 2010

Bei einem Selbstmordanschlag auf eine schiitische Moschee im Südosten des Iran sind mindestens 39 Menschen getötet worden. Sunnitische Rebellen bezichtigten sich der Tat.

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Karte des Iran mit der Hafenstadt Chabahar (DW-Grafik)
Karte des Iran mit der Hafenstadt ChabaharBild: DW

Nach Berichten örtlicher Medien sprengte sich am Mittwoch (15.12.2010) ein Selbstmordattentäter vor der Imam-Hussein-Moschee in der Hafenstadt Chabahar in die Luft. Neben 39 Todesopfern habe es bei dem Terroranschlag mehr als hundert Verletzte gegeben. Ein zweiter Attentäter wurde nach Agenturberichten von Polizisten erschossen.

Anschlag zum Aschura-Fest

Das iranische Fernsehen berichtet über den Anschlag (Foto; dpa)
Das iranische Fernsehen berichtet über den AnschlagBild: picture alliance/dpa

Die schiitischen Gläubigen hatten sich vor der Moschee versammelt, um den Auftakt des Aschura-Festes zu begehen. Es findet zu Ehren des Mohammed-Enkels Hussein statt und erinnert an dessen Tod. Hussein ist einer der am meisten verehrten Heiligen des schiitischen Islam. Rund 90 Prozent der Iraner gehören dem schiitischen Islam an. Dementsprechend ist das Fest eines der wichtigsten im Land.

Drahtzieher des Anschlags

Die militante sunnitische Gruppe Dschundallah ("Soldaten Gottes") bekannte sich auf ihrer Internetseite zu der Tat. Der Anschlag sei eine Racheaktion für die Hinrichtung eines früheren Anführers der Gruppe, hieß es.

Dschundallah hatte bereits in der Vergangenheit Anschläge verübt. Bei dem Angriff zweier Selbstmordattentäter im Juli auf eine schiitische Moschee in derselben Provinz Sistan-Belutschistan im Grenzgebiet zu Pakistan waren 27 Menschen getötet und 270 verletzt worden. Bei einem Attentat derselben Gruppe im Oktober vergangenen Jahres hatte es 40 Tote gegeben.

Autor: Marco Müller/Michael Wehling (ap, rtre, afp, dpa)
Redaktion: Thomas Kohlmann