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Videos aus dem Netz gefischt

Kay-Alexander Scholz6. Februar 2004

Filme für den heimischen Videorekorder gibt es nicht nur in der Videothek um die Ecke oder in der Medienabteilung des Kaufhauses, sondern auch im Internet. Nicht selten illegal.

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Was hier reinkommt, ist nicht immer legal bezahltBild: AP

Eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung besagt, dass 2,4 Millionen Deutsche im Jahr 2003 im Internet eine Raubkopie gezogen haben. Der Videobranche steht in Deutschland die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. zur Seite. Die "Jäger der Raubkopierer" bezifferten den Verlust durch "Schwarzseher" im Jahr 2002 auf 354 Millionen Euro. Wir können "nur Sand ins Getriebe streuen", gibt Verbandssprecherin Diana Groß gegenüber DW-WORLD zu. Schätzungsweise 300 bis 400 Personen würden zum Kern der Film-Piraten gehören, die gewerblich aktiv sind. Und nur diese, weniger den Einzelstraftäter zuhause, würden im Mittelpunkt der Ermittlertätigkeit stehen.

Ist der Zug schon abfahren?

Der Blick nach Asien offenbart die ganze Dimension des Schwarzmarkt-Problems. Dort gibt es kaum Videotheken. Die "Märkte" seien vom "Rippen" - also dem illegalen Herunterladen von Videodateien - kannibalisiert, so Ulrich Mahne, Pressesprecher des Interessenverbandes ds deutschen Video- und Medienfachhandels (IVD). In den USA werden nach Schätzungen von Viant Consulting täglich eine halbe Million Videodateien im Netz verschoben. Marktführer bei den entsprechenden Internetplattformen sind "Morpheus" und "Kazaa". Den Webfirmen ist schwer beizukommen. Sie haben – nicht wie das bei "Napster" noch der Fall war – keinen zentralen Server, den man abstellen könnte. Zudem dienen die Anbieter auch dem Austausch legaler Dateien und Shareware-Programmen.