Verrückte Leute in fliegenden Kisten
Von Kreta zum Kap der guten Hoffnung soll sie gehen: die "Vintage Air Rally". Viele Hürden sind bereits genommen, darunter zwei Verhaftungen und eine Notlandung. Am Wochenende erreichte die Staffel Kenia.
The Vintage Air Rally: von Kreta zum Kap
Einmal längs durch Afrika: 13.000 Kilometer lang ist die Strecke, auf der die 16 Crews aus zwölf Ländern von der griechischen Insel Kreta zum Kap der Guten Hoffnung in Südafrika fliegen wollen.
Auf die Plätze, fertig ...
... Los ging es auf der Mittelmeerinsel Kreta. Am 12. November flogen die Abenteurer los Richtung Ägypten. Ihre geplante Route ist denjenigen nachempfunden, die auch die frühen Flug-Pionieren Anfang des letzten Jahrhunderts nahmen.
16 Crews aus zwölf Ländern
Neben Nordamerika und Europa ist auch der Afrika im Oldtimer-"Geschwader" vertreten durch Piloten aus Ägypten, Botswana, Zimbabwe und Südafrika. Diese beiden Preziosen werden von Deutschen gesteuert.
Oldtimer der Lüfte
Alle Piloten der "Oldtimer Crew" fliegen mit Doppeldeckern - der damals üblichen Bauart für Kleinflugzeuge. Es fliegen aber auch jüngere Modelle und sogar zwei Hubschrauber mit.
Propeller weg? Kein Problem!
Der belgische Pilot und seine französische Begleitung sehen einer etwaigen Notlandung gelassen entgegen. Die alten Flugzeuge seien darauf vorbereitet, in der Wildnis zu landen, schließlich waren zu ihrer Bauzeit Landebahnen aus Asphalt eine Seltenheit. Dieses Schätzchen habe im Flug schon einmal den Propeller verloren. Na und? Notlanden, anschrauben, weiterfliegen.
Funkkontakt abgebrochen
Hier in Sudans Hauptstadt Khartum hatte Maurice Kirk noch festen Boden unter dem Fahrwerk seiner 1943er Piper Cub. Irgendwo hinter Äthiopien verloren die Organisatoren dann den Kontakt zu dem 71-jährigen Briten. Motorprobleme hatten ihn zur Notlandung im Südsudan gezwungen. Erneute Probleme gab es auf dem Weiterflug nach Kenia, trotzdem heißt es: Pilot und Flugzeug sind wohlauf und fliegen weiter.
Diplomatische Verwicklungen
Mit einiger Verspätung kamen die Piloten in Kenia an. Äthiopische Behörden hatten sie zwei Tage lang auf dem Flugfeld von Gambella festgehalten, weil sie ohne Erlaubnis in den Luftraum eingedrungen seien. Diplomaten konnten die Situation aufklären. Die Region Gambella befindet im Ausnahmezustand, weil der Bürgerkrieg im Südsudan immer wieder auch den Westen Äthiopiens betrifft.
Augen auf und Smartphones raus!
Am 27.11. kamen die Piloten in Nairobi an. Viele Zuschauer in Kenias Hauptstadt waren begeistert und machten Fotos von den historischen Flugzeugen. Aber auch die moderneren Flieger waren gut für ein Selfie.
Fliegende Botschafter
Adam Moritz, der mit solch einer zweisitzigen "BushCat" teilnimmt, sagt: "Ich hoffe, dass wir Menschen mit unserer Aktion für die Fliegerei begeistern können." Außerdem sind die Piloten UNICEF-Botschafter, sammeln Spenden für die Vogelschutzorganisation "BirdLife International", und sie sähen im Flug Akaziensamen zur Wiederaufforstung aus.
Weiter gen Süden
Zum Greifen nah, aber sicher ist sicher. Am Montag fliegen die Flugnostalgiker weiter. Es geht vorbei am Kilimandscharo und hinweg über den Ngorongoro-Krater und den Serengeti-Nationalpark. Am 1. Dezember dann dürfen die Piloten einen Tag Pause machen an den Stränden der Insel Sansibar, bevor es weiter geht zum Kap der Guten Hoffnung.