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Vermisstes Bach-Autograph wieder aufgetaucht

4. April 2004
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Ein seit 80 Jahren vermisstes Autograph einer Bach-Kantate ist im Nachlass einer japanischen Pianistin entdeckt worden. Dabei handelt es sich um acht Seiten der Sopran- und Altpartien für die Hochzeitskantate von 1728 (BWV 216), wie der Musikwissenschaftler Tadashi Isoyama am Sonntag (4.4.2004) in Tokio mitteilte. Für die Wissenschaft ist der Fund von hohem Wert, da bisherige Kopien der Noten in einigen Details vom Original abweichen.

Es wird vermutet, dass die Handschrift von Bach-Schülern unter der Aufsicht des Meisters erstellt wurde und auch der Uraufführung der Kantate zugrunde lag. Bis 1926 war das Autograph im Besitz der Nachfahren von Felix Mendelssohn-Bartholdy und galt seitdem als verschollen. Aufgetaucht ist es jetzt im Nachlass der Pianistin Chieko Hara, die vor allem in Europa auftrat und mit dem spanischen Cellisten Gaspar Cassado verheiratet war. Es wird vermutet, dass Cassado die Noten von der Familie Mendelssohn erhalten hat. Die Musikhochschule Kunitachi in Tokio plant jetzt eine Faksimile-Edition der Notenhandschrift.