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Verletzte bei Protest gegen Erdogan

10. Mai 2015

Mehrere tausend Menschen haben gegen den Auftritt des türkischen Präsidenten Erdogan in Karlsruhe protestiert. Dort wirbt der islamisch-konservative Politiker um Wähler, obwohl es ihm die eigenen Verfassung verbietet.

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Recep Tayyip Erdogan (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Y. Bulbul
Schon vor dem Auftritt des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan kam es zu einer Prügelei zwischen seinen Anhängern und Gegnern. Sympathisanten der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) waren vor der Messehalle in Karlsruhe mit Erdogan-Anhängern aneinander geraten. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Starke Einsatzkräfte trennten schließlich beide Seiten voneinander. In der Halle hatten sich nach Angaben des Veranstalters mehr als 14.000 Menschen versammelt. Die Polizei habe sich auf alles vorbereitet und sei mit entsprechend starken Kräften vor Ort, sagte ein Sprecher. Es gebe erhöhte Sicherheitsvorkehrungen.
Schon Stunden vor der Veranstaltung in den Karlsruher Messehallen hatten sich verschiedene Demonstranten in der Stadt versammelt. Die Polizei sprach von einer aufgeheizten Stimmung.

Kritiker werfen dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan vor, Wahlkampf für die islamisch-konservative Regierungspartei AKP zu betreiben. Am 7. Juni wird in der Türkei ein neues Parlament gewählt. Laut türkischer Verfassung muss der Präsident aber parteipolitisch neutral sein. Erdogan hatte die AKP 2001 selbst mitgegründet. Ihr Wahlspruch lautet "Alles für die Türkei". Derzeit hat die AKP die absolute Mehrheit im Parlament in Ankara.

Auslands-Türken spielen bei Wahlen in der Türkei durchaus eine wichtige Rolle. Denn sie können das sprichwörtliche Zünglein an der Waage sein. Die Türken mit Wohnsitz außerhalb der Türkei stellen rund 5 Prozent der 56,6 Millionen Wahlberechtigten dar. Insgesamt sind nach Angaben der Wahlbehörde knapp 2,9 Millionen Auslandstürken zur Wahl aufgerufen, fast die Hälfte davon lebt in Deutschland.

uh/wl (dpa)