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Lufthansa streicht mehr als 800 Flüge

9. April 2018

Reisende müssen sich am Dienstag auf massive Einschränkungen im Luftverkehr einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder zum Streik an mehreren Flughäfen aufgerufen. An vier Airports fallen hunderte Flüge aus.

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München Flughafen Warnstreik im öffentlichen Dienst
Bereits 2016 bestreikten Verdi-Mitglieder den Flughafen MünchenBild: Getty Images/AFP/C. Stache

Bevor am 15. und 16. April die nächste Verhandlungsrunde im Tarifstreit stattfindet, erhöht die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi den Druck auf die Arbeitgeber. Verdi-Chef Frank Bsirske kündigte Arbeitsniederlegungen an den Flughäfen Frankfurt, München, Köln und Bremen an. Die Gewerkschaft vertritt dort Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste und der Flughafenfeuerwehr. Es sei mit starken Einschränkungen zu rechnen, so Bsirske.

Die Lufthansa reagierte bereits auf die Streikankündigung der Gewerkschaft. Am Dienstag werde die Hälfte aller Flüge gestrichen, teilte die Fluggesellschaft mit. Mehr als 800 Verbindungen würden damit am Dienstag an den vier Flughäfen ausfallen. Davon sollen rund 90.000 Fluggäste betroffen sein. Die Kunden könnten einmalig ihren Flug kostenfrei umbuchen oder im Inland auf die Bahn ausweichen, hieß es vom Luftfahrtkonzern.

Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens reagierte empört auf den Warnstreik im öffentlichen Dienst: "Es ist vollkommen inakzeptabel, dass die Gewerkschaft diesen Konflikt auf dem Rücken unbeteiligter Fluggäste austrägt", sagte sie. "Lufthansa ist gar nicht Partei in diesem Tarifkonflikt, dennoch sind vor allem unsere Kunden und wir von den Folgen der Auseinandersetzung betroffen."

Bereits länger geplant sind massive Streiks in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes. So werden am Dienstag in Nordrhein-Westfalen unter anderem der Nahverkehr, Kitas, Versorgungsbetriebe und Stadtverwaltungen bestreikt. Die Arbeitsniederlegungen sollen teilweise bis zum Freitag andauern.

Verdi fordert für die 2,3 Millionen Beschäftigten sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Gleichzeitig sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro pro Monat erhöht werden. In den ersten beiden Verhandlungsrunden legten die Arbeitgeber kein Angebot vor.

djo/pgr (afp, dpa, rtr)