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Lifestyle

Verbreitete Irrtümer über Erkältungen

Hemma Jäger11. Januar 2012

Nirgendwo so viel Aberglaube und Irrtümer wie bei den Gesundheitsempfehlungen. Dass man beim Nasenbluten den Kopf nach hinten legen soll, ist genauso falsch wie die Gurkenmaske, die angeblich die Haut verjüngt - sie in Wahrheit aber erst recht austrocknet. Genauso reich ist die Welt der Mythen auf dem Gebiet der Erkältungen.

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Der erste Irrtum beginnt schon mit der Bezeichnung "Erkältung". Dahinter steckt der Glaube, dass Kälte oder Frieren zu einer Erkältungen führen können. Das stimmt aber nicht! Viren sind es, die Erkältungen auslösen. Erst nachdem man sich mit einem Virus angesteckt hat, beginnt man zu frieren. Das Frösteln zu Beginn einer Erkältung ist die Körperkerntemperaturerhöhung als eine Reaktion auf den Virus, den man bereits "eingefangen" hat. Der Körper versucht, diesen Virus zu bekämpfen, in dem ereine höhere Temperatur erzeugt. Daher friert man bei "Normaltemperatur". Das ist der Schüttelfrost, der vor dem Fieber immer einsetzt. An zweiter Stelle unserer Irrtümer steht das Naseputzen. Häufiges und kräftiges Schneuzen befreie die Nase frei und sorge für einen klaren Kopf - Das ist so nicht richtig! Bei jedem Schnäuzen befördern wir millionenfach Bakterien und Viren in unsere Nebenhöhlen, wenn wir kräftig trompeten - also die Nase putzen. Das heißt, wir sollten die Nase lieber mit einem Tuch vorsichtig ausdrücken und maximal etwas verstärkt ausatmen. Aber auf keinen Fall kräftig trompeten! Dritter Irrtum: Wer eine Erkältung hat, sollte in die Sauna gehen und die Krankheit wegschwitzen. Auch falsch! "Wenn man bereits erkältet ist, dann ist eine Sauna sehr kreislaufbelastend und damit nicht gut, um das Immunsystem zu stärken. Es schwächt sogar das Immunsystem und bietet den Viren vermehrt Ausbreitungsplatz! Hingegen zur Vorbeugung das Wechselspiel zwischen Kalt und Wam in der Sauna, das ist durchaus als Präventivmaßnahme anzuraten. Irrtum Nummer 4: Nasensprays können Schnupfen heilen. Stimmt nicht! Nur für kurze Zeit lindern sie die Beschwerden. Durch das Abschwellen der Nasenschleimhaut, angewandt durch das Schnupfenspray, kommt es reaktiv zu einem massiven Anschwellen der Nasenschleimhaut. Man benutzt immer wieder das Schnupfenspray. Es entsteht ein endloser Kreislauf, der am Ende sogar eine Operation notwendig machen kann. Das Beste ist, Nasensprays nur ein paar Tage, höchstens eine Woche, einzusetzen. Zum Schluss noch eine gute Nachricht. Die Annahme, man könne sich beim Küssen anstecken ist auch falsch! Erkältungsviren, die beim Küssen in den Mund gelangen, werden dort sofort vom Speichel oder spätestens von der Salzsäure im Magen zerstört. Das Küssen ist also deutlich ungefährlicher, als das Händeschütteln im alltäglichen Umgang.