Verbotene Elektrogeräte: Neugierig, billig, brandgefährlich!
Radiowecker, die den Flugverkehr stören, spionierende Puppen, glühende Griffe am Haarglätter - die Bundesnetzagentur zeigt in einer Ausstellung in Bonn, wie gefährlich Elektrogeräte sein können.
Spionage im Kinderzimmer
Alles andere als harmlos: Die Puppe "Cayla" - laut Werbung "fast wie eine richtige Freundin" - hat ein Mikrofon mit Funkverbindung. Inzwischen wurde die von einer britischen Spielzeugfirma vertriebene Puppe vom Markt genommen. Besonders pikant: Die Funkverbindung war so leicht zu knacken, dass auch Dritte die Gespräche aus dem Kinderzimmer mithören konnten.
So ein Jammer!
Ein getarnter "Jammer": Einmal eingeschaltet sorgt er für einen Ausfall des kompletten Mobilfunknetzes in der Umgebung. Solche Handyblocker sind streng verboten, da sie auch einen Anruf bei Notarzt oder Feuerwehr unmöglich machen. Es drohen fünfstellige Bußgelder. Online gibt es sie seit Jahren zu kaufen, teils für unter 100 Euro, sagt Fiete Wulff von der Bundesnetzagentur.
Haare glatt, Hand verbrannt?
Verboten wurde auch diese Haar-Glättbürste aus den Niederlanden: Sie brachte nicht nur die Haare auf Temperatur, sondern erhitzte auch den Griff auf über 120 Grad Celsius. Die Zahl der aus dem Verkehr gezogenen Produkte hat sich von 2014 bis 2016 mit 1,25 Millionen beschlagnahmten Produkten mehr als verdoppelt. Immerhin: Dafür wurden 2016 insgesamt 840.000 Euro Bußgelder eingenommen.
Stört sogar das Radio des Nachbarn
Diese Funkkopfhörer nutzen nicht genehmigte Frequenzen und sorgen so für UKW-Störungen. Wie kann man sich als Verbraucher schützen? Fiete Wulff: "Qualitätssiegel wie die CE-Kennung sind ein wichtiger Anhaltspunkt, ob Produkte den europäischen Standards entsprechen." Bei sehr günstigen Preisen sollte man "lieber noch ein zweites Mal hinsehen", denn manche Firmen fälschten diese Siegel.
Weckt und gefährdet die Flugsicherheit
Dieser Radiowecker nutzt Frequenzen, die für den Funkbetrieb der Flugsicherheit gedacht sind. Insgesamt wurden im Jahr 2016 mehr als 980.000 Produkte vom Markt genommen und über 9000 Einfuhrverbote verhängt. Oft, aber nicht immer kommt die Ramsch-Elektronik aus China. Durch den Online-Handels hat sich das noch verstärkt. Hinweise kommen oft vom Zoll.
Überwachung rund um die Uhr
In diese Uhr wurde über der Ziffer 12 eine Überwachungskamera eingebaut. Solche Spionageartikel fallen bei der Marktüberwachung der Bundesnetzagentur besonders häufig auf. Für Unterstützung sorgen neben dem Zoll bundesweit über 400 Mitarbeiter an 20 Standorten. Sie nehmen Testkäufe vor, besuchen Messen und stöbern in Geschäften.