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Venezuelas Opposition kürt Chavez-Herausforderer

13. Februar 2012

Der Gegenkandidat für Venezuelas Präsidenten, Hugo Chávez, bei der Wahl im Herbst steht fest. Die Opposition schickt den Gouverneur des Bundesstaates Miranda, Henrique Capriles, ins Rennen.

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Henrique Capriles (Foto: dapd)
Bild: AP

Der 39-jährige Rechtsanwalt ging mit  klarer Mehrheit als Sieger aus der Vorwahl des venezolanischen Oppositionsbündnisses MUD am Sonntagabend hervor und tritt damit am 7. Oktober gegen den langjährigen Amtsinhaber Hugo Chávez an, der für seine zweite Wiederwahl kandidiert. Capriles erhielt nach Angaben der Wahlkommission etwa 1,8 Millionen der rund 2,9 Millionen abgegebenen Stimmen. Es war das erste Mal, dass die venezolanische Opposition ihren Kandidaten in öffentlichen Vorwahlen bestimmen ließ.

Capriles gilt seinen Anhängern als charismatische, jugendliche Alternative zum Sozialisten Chávez, der seit 1999 an der Macht ist und zahlreiche Generalstreiks, Massenproteste und sogar einen Militärputsch überstanden hat. Das von den USA unterstützte Oppositionsbündnis wirft dem 57-jährigen Präsidenten vor, das Land mit seinem Sozialismus nach kubanischem Vorbild heruntergewirtschaftet und Investoren abgeschreckt zu haben. Laut Capriles steht Chávez für eine Staatsform, bei der der Staat der "Herrscher über alles" sei.

Hugo Chavez (Foto: reuters)
Will zum dritten Mal gewählt werden: Präsident ChavezBild: Reuters

"Ich vertrete den Weg in den Fortschritt", betonte der linke Oppositionspolitiker, der das brasilianische Wirtschaftsmodell für sein Land anwenden will. Der Schlüssel sei ein von Wirtschaftswachstum getriebener Kampf gegen die Armut, fügte der 39-Jährige mit Bezug auf die vom ehemaligen brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva vorangetriebenen Wirtschaftsprogramme hinzu.

Vorbild Lula

Caprileswill Venezuela international wieder stärker an demokratischen Prinzipien ausrichten und der hohen Kriminalität im Land mit einem breiten Bildungsprogramm den Boden entziehen. Zudem will er die von Chávez begonnenen Verstaatlichungen stoppen und den Tourismus stärker fördern. Trotz seines relativ jungen Alters ist der Politiker der Oppositionspartei Primero Justicia (Gerechtigkeit zuerst) ein erfahrener Wahlkämpfer. Schon im Alter von 26 Jahren wurde er als einer der jüngsten Oppositionspolitiker ins Parlament gewählt.

Venezuela ist einer der größten Ölexporteure Lateinamerikas und hat sich unter Chávez zu einem der schärfsten Gegner der USA weltweit entwickelt.

GD/fab (afp, rtr, dpa)