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Usbekistan: Islamische Bewegung setzt Mitglieder verstärkt für Anschläge unter Druck

10. September 2003

Ex-Mitglied der IDU-Eliteeinheit im Gespräch mit DW-RADIO

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Die Islamische Bewegung Usbekistans (IDU), die nach eigenen Angaben für einen eigenen Staat nach dem Vorbild der islamischen Scharia kämpft, setzt ihre Mitglieder verstärkt unter Druck, um sie für Anschläge zu gewinnen. Das sagte Asisbek Karimov, ehemaliges Mitglied der IDU-Eliteeinheit, in einem Gespräch mit dem Russischen Programm von DW-RADIO. „Den Kämpfern wird Geld angeboten. Man verspricht ihnen, dass Nachfahren ein gutes Leben haben werden. Und dass sie selbst ins Paradies kommen“, so Karimov. Auf diese Weise gewännen islamistische Organisationen in Zentralasien zahlreiche Aktivisten.

Die IDU operiert seit Mitte der 90er Jahre im Grenzgebiet zwischen Kirgisien, Usbekistan und Tadschikistan.

Die Bewegung habe auch ihm Geld geschickt. „Dann forderten sie, ich solle einen Sprengstoffanschlag auf die US-Botschaft in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek verüben.“ Der Anschlag sei aber fehlgeschlagen, Sicherheitskräfte hätten ihn zuvor festgenommen. IDU-Führer hätten vor der Festnahme gezielt Druck auf ihn und andere Kämpfer ausgeübt und ihn so vom Aussteigen aus der Organisation abgehalten, sagte Karimov im deutschen Auslandsrundfunk weiter.

Zur Zukunft der Islamischen Bewegung Usbekistans, die seines Wissens nach von der Terrororganisation Al-Kaida mitfinanziert wird, erklärte er: „Die IDU hat keine Perspektive. Ihre Führer werden Zuflucht in Europa finden. Aber die gewöhnlichen Mitglieder sind verloren, sie werden sinnlos sterben.“

10. September 2003
180/03

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