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US-Truppenabzug

13. Januar 2012

Die US-Armee muss sparen, daher sollen im Zuge der neuen Militärstrategie auch zwei der vier Kampfbrigaden Europa verlassen. Etwa 7000 Soldaten müssen dann ihre Zelte abbrechen - auch in Deutschland.

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Ein wachhabender US-Soldaten steht vor dem europaeischen Hauptquartier der US-Streitkraeftte in den "Campbell Barracks" in Heidelberg vor der US- und der deutschen Flagge (Foto: AP)
Müssen bald Abschied nehmen: US-Truppen in DeutschlandBild: AP

Die Militärstrategen der USA richten ihren Blick gen Asien und brechen dabei nun - mehr als 20 Jahre nach Ende des Kalten Krieges - auch allmählich die letzten Lager in Europa ab. Als Teil der neuen Spar- und Umbaumaßnahmen im Verteidigungshaushalt will die US-Regierung zwei Kampfbrigaden aus Europa abziehen. Das gab US-Verteidigungminister Leon Panetta am Donnerstag (12.01.2012) bei einem Besuch des Stützpunktes Fort Bliss im US-Staat Texas bekannt.

Noch unterhalten die Amerikaner vier Kampfbrigaden auf dem europäischen Kontinent: drei in Deutschland und eine in Italien. Sie bestehen aus Bodenstreitkräften. Einer Kampfbrigade gehören zwischen 3000 bis 5000 Soldaten an. Insgesamt sind etwa 7000 Militärangehörige vom Umbau betroffen. Die Einheiten sollen künftig sowohl in Afrika und als auch in Lateinamerika stationiert werden. Die neue Strategie beinhaltet ein Rotationsverfahren, wonach die Soldaten regelmäßig ihren Standort wechseln sollen.

Verteidigungsgürtel enger schlanker

Erst in der vergangenen Woche hatte US-Präsident Barack Obama die neuen Verteidigungspläne vorgestellt, mit denen sein Land bis zu 487 Milliarden US-Dollar einsparen will. "Wir schlagen nach einem Jahrzehnt der Kriege ein neues Kapitel auf", sagte Obama bei der Präsentation am vergangenen Donnerstag. Neben den Kürzungen soll auch die Strategie des Militärs neu ausgerichtet werden: in Richtung Naher Osten und Asien. Die beiden Regionen hätten "wachsende Bedeutung für die Zukunft der USA mit Blick auf Wirtschaft und nationale Sicherheit".

US-Präsident Barack Obama und US-Verteidigungsminister Leon Panetta (rechts) (Foto: PA/dpa)
Panetta und Obama schauen nach Asien, wenn es um Militärausgaben gehtBild: picture-alliance/dpa

Hinter den Plänen stecke wohl auch das Ziel, dem aufrüstenden China einen Gegenpol zu bieten, vermuteten Experten. Obama nannte weder China noch dessen Aufrüstung explizit als Gründe.

Kritik aus dem Land der Mitte

Dennoch folgte die Reaktion aus China prompt: Bereits am Montag hatte die Regierung in Peking die US-Pläne scharf kritisiert. Im asiatisch-pazifischen Raum seien alle Länder daran interessiert, Frieden, Stabilität und Wohlstand zu erhalten. Zweifel daran seien unbegründet, gab Außenamtssprecher Liu Weimin bekannt. Die chinesische Aufrüstung stelle keine Bedrohung für das Ausland dar.

Autorin: Nicole Scherschun (rtr, afp, dpa, dapd)
Redaktion: Sabine Faber