1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

USA: Wirtschaftswachstum ausgebremst

29. Juli 2016

Die Wirtschaft in den USA hat sich im zweiten Quartal deutlich schlechter entwickelt als erwartet. Das dürfte Bestätigung für die Notenbank Fed sein, sich mit Zinserhöhungen weiter zurückzuhalten.

https://p.dw.com/p/1JYfO
Autobahn in USA
Bild: picture-alliance/dpa

Die schwache Investitionsneigung der Unternehmen hat das Wirtschaftswachstum der USA im Frühjahr belastet. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat sich nach dem schwachen Start in das Jahr im zweiten Quartal nur wenig beschleunigt und ist deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Das BIP sei von April bis Juni auf das Jahr hochgerechnet um 1,2 Prozent gewachsen, teilte das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mit. Bankvolkswirte hatten mit einer Zunahme um 2,5 Prozent gerechnet. Im Vorquartal hatte das Wachstum bei revidierten 0,8 Prozent gelegen. In einer ersten Schätzung war noch ein Anstieg von 1,1 Prozent ermittelt worden.

Die Investitionsneigung ist regelrecht eingebrochen. "Die globalen Unsicherheiten scheinen den Unternehmen die Spendierlaune ordentlich zu verderben", schreibt Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. "Da sich daran vorübergehend auch nichts ändern dürfte, wird das Investitionswachstum wohl auch in den kommenden Quartalen kaum die Muskeln spielen lassen."

Konjunkturanker Binnenkonsum

Das Wachstum bleibe massiv hinter den Erwartungen zurück, kommentierte Volkswirt Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Einzig überzeugend erscheint der dynamische Konsumzuwachs." Der private Konsum hat auf das Jahr hochgerechnet um 4,2 Prozent zugelegt. Erwartet wurde hier ein Zuwachs von 4,4 Prozent. Der private Konsum ist das Rückgrat der amerikanischen Wirtschaft. Er macht etwa 70 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus.

Deutliches Signal an die Fed

Die US-Notenbank dürfte sich mit ihrer zögerlichen Politik bestätigt sehen. Trotz zuletzt robuster US-Arbeitsmarktdaten hatte die Fed auch am Mittwoch keine klaren Signale für eine baldige Leitzinserhöhung gegeben. Eine Zinserhöhung schon im September ist nach Einschätzung der Analysten von Capital Economics jetzt noch unwahrscheinlicher geworden. Noch skeptischer zeigt sich Gitzel: «"as war wohl nichts mit Zinserhöhung im laufenden Jahr."

Wachstumszahlen werden in den USA auf ein Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang gehalten würde. In Europa wird auf eine Annualisierung verzichtet. Die Wachstumsraten sind deshalb geringer und nicht unmittelbar mit amerikanischen Zahlen vergleichbar.

dk/wen(dpa/rtr/afp)