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USA: Russische Raketen im Iran eingeschlagen

9. Oktober 2015

Am Mittwoch hatte die russische Marine vom Kaspischen Meer aus vier Cruise Missiles nach Syrien abgefeuert. Nach US-Angaben gingen die Marschflugkörper im Iran nieder. Derweil weitet Assads Armee ihre Bodenoffensive aus.

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Russische Kriegsschiffe unterwegs im Kaspischen Meer (Foto: Reuters)
Russische Kriegsschiffe unterwegs im Kaspischen MeerBild: Reuters/Ministry of Defence of the Russian Federation

Nicht alle russischen Marschflugkörper scheinen ihr Ziel in Syrien getroffen zu haben. Ein Vertreter der US-Regierung sagte, vier der Raketen seien nicht in Syrien, sondern auf iranischem Boden eingeschlagen. Keine Angaben machte er dazu, wo sie nach US-Erkenntnissen einschlugen und ob es Tote oder Verletzte gab. Die russische Regierung wies die amerikanische Darstellung umgehend zurück. "Alle Geschosse haben ihr Ziel getroffen", erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau.

Begleitet von neuen russischen Luftangriffen weitete die syrische Armee ihre Bodenoffensive gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und diverse Rebellengruppen massiv aus. Generalstabschef Ali Abdullah Ajub sagte im Staatsfernsehen: "Die syrischen Streitkräfte haben heute eine groß angelegte Offensive gestartet, um die Terrorgruppen zu besiegen und die Gegenden und Dörfer zu befreien, die unter dem Terror und seinen Verbrechen gelitten haben."

27 Ziele zerstört

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, bei 22 Luftangriffen seien binnen 24 Stunden 27 "terroristische" Ziele in den Provinzen Hama, Raka und Homs getroffen worden. Daran seien Kampfjets der Typen Su-34, Su-24M und Su-25 beteiligt gewesen. Generalmajor Igor Konaschenkow sagte, unter anderem seien Munitionsdepots getroffen worden. Er warf dem Westen vor, Interesse an einer Zusammenarbeit mit Russland in Syrien nur vorzutäuschen. Moskau habe mehrfach angefragt, ob die Koordinaten von Stellungen der Terrormiliz IS bekannt seien. "Die Antwort ist Stille oder eine Absage", betonte Konaschenkow. Die regierungsnahe syrische Zeitung "Al-Watan" berichtete, die syrische Armee habe knapp ein Dutzend Dörfer und insgesamt 70 Quadratkilometer zurückerobert.

Bereits seit Ende September fliegt die russische Luftwaffe Angriffe in Syrien – vorgeblich auf die Dschihadistenmiliz IS. Der Westen bezweifelt dies aber und erklärt, die meisten Bombardements richteten sich gegen Rebellengruppen, die gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad kämpfen. Am Mittwoch wurden überdies von russischen Kriegsschiffen im Kaspischen Meer Marschflugkörper auf Stellungen des IS und der mit Al-Kaida verbündeten Al-Nusra-Front abgefeuert.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow erörterte bei einem Telefonat mit seinem US-Kollegen John Kerry die Lage in Syrien. Bei dem Gespräch "auf Initiative der USA" sei es vor allem darum gegangen, eventuelle "Missverständnisse" der Kampfeinheiten zu vermeiden, teilte das Außenamt in Moskau mit.

kle/qu (afp, rtr, dpa)