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USA und Südkorea üben wieder

13. Mai 2013

Gegen die Militärübung der beiden Staaten fährt Nordkorea - wie immer - verbal schweres Geschütz auf. Zeitgleich wird in Pjöngjang ein als Hardliner geltender Verteidigungsminister geschasst. Ein Hoffnungsschimmer?

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Der atombetriebene Flugzeugträger "USS Nimitz" verlässt den Hafen des südkoreanischen Busan (Foto: picture-alliance/dpa)
USA und Südkorea starten gemeinsames MilitärmanöverBild: picture-alliance/dpa

Ungeachtet der Spannungen mit Nordkorea haben Südkorea und die USA eine gemeinsame Marineübung begonnen. Für das zweitägige Manöver lief auch der atombetriebene Flugzeugträger "USS Nimitz", eines der größten Kriegsschiffe der Welt, aus dem südkoreanischen Hafen Busan aus (Artikelbild). Zu dem Manöver, das laut US-Marine "regionale Sicherheit und Stabilität stärken" soll, gehören auch Flug- und Luftabwehrübungen. Zerstörer seien ebenfalls beteiligt.

"Schwerwiegende militärische Provokation"

Nordkorea hatte die Militärübung bereits im Vorfeld als "schwerwiegende militärische Provokation" verurteilt. "Das ist eine mutwillige Drohung gegen uns (...), die die Halbinsel an den Rand eines Atomkriegs bringt", schrieb die Zeitung "Rodong Sinmun", das offizielle Organ der in Nordkorea herrschenden kommunistischen Partei, in einem Leitartikel. "Die Kriegstreiber dürfen nie vergessen, dass unsere Truppen vollauf bereitstehen, um sofort gemäß der Einsatzpläne unseres Oberkommandos anzugreifen."

Außerdem teilte Pjöngjang mit, dass der als Hardliner eingestufte nordkoreanische Verteidigungsminister Kim Kyok Sik nach nur einem halben Jahr im Amt abgelöst worden sei. Seinen Posten habe Jang Jong Nam, ein relativ junger und kaum bekannter Armeekommandeur, übernommen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat nach seinem Amtsantritt im Dezember 2011 bereits mehrere Posten im Militär umbesetzt, offenbar um seine Machtposition abzusichern.

Kim Kyok Sik und der frühere Machthaber Kim Jong Il im April 2007 (Foto: picture-alliance/AP)
Männer der Vergangenheit Kim Kyok Sik (r.) und der frühere Machthaber Kim Jong Il im April 2007Bild: picture-alliance/AP

"Gehört anscheinend zu einer jüngeren Generation"

Kim Kyok Sik soll hinter dem Beschuss einer zu Südkorea gehörenden Insel im November 2010 durch Nordkoreas Küstenartillerie gestanden haben. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul sagte zu der Neubesetzung: "Wir wissen nicht, ob Jang Jong Nam weniger ein Falke ist, aber er gehört anscheinend zu einer jüngeren Generation." Eine personelle Veränderung müsse allerdings keinen Richtungswechsel bedeuten.

Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hatte sich in den vergangenen Monaten dramatisch verschärft. Nach Raketenstarts und einem Atomtest im Februar kappte Pjöngjang im April unter anderem alle Notfallverbindungen zum Süden und schloss die gemeinsam betriebene Sonderwirtschaftszone Kaesong. Zudem drohte das abgeschottete Land Seoul und Washington mit Atomangriffen. Zuletzt schien sich die Lage jedoch wieder etwas zu entspannen. Nach US-Angaben zog Nordkorea vor einer Woche zwei Raketen von Abschussrampen an der Ostküste des Landes ab.

sti/kis (afp, dpa)