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USA sehen Iran nicht auf dem Weg zur Atombombe

25. Februar 2012

Trotz beunruhigender Berichte über das iranische Atomprogramm glauben die US-Geheimdienste nach Informationen der "New York Times" weiterhin nicht, dass Teheran an der Bombe arbeitet.

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Foyer der CIA-Zentrale in Langley /Virginia Archivbild: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Es gebe keine eindeutigen Beweise, dass der Iran beschlossen habe, an einer Atombombe zu bauen, meldet die angesehene US-Zeitung "New York Times" (Samstagausgabe) unter Berufung auf Geheimdienstkreise und Regierungsmitarbeiter. In ihren jüngsten Analysen kämen die CIA und die anderen US-Nachrichtendienste zu ähnlichen Schlussfolgerungen wie bereits vor fünf Jahren, nämlich dass der Iran sein Atomwaffenprogramm 2003 im wesentlichen eingestellt habe

Noch keine Entscheidung in Teheran

Nach Darstellung der "New York Times" haben die Geheimdienste der USA, Israels und europäischer Staaten keinerlei Zweifel, dass der Iran Nuklearmaterial anreichert und Elemente einer Infrastruktur entwickelt, die notwendig ist, um eine Atommacht zu werden. Die Führung in Teheran habe aber nach Einschätzung der US-Geheimdienste noch nicht entschieden, parallel dazu das Programm zur Entwicklung von Atomsprengköpfen wieder aufzunehmen.

Kein Fortschritt im Atomstreit mit Teheran

Womöglich wolle die Islamische Republik mit der Uran-Anreicherung so etwas wie eine "strategische Zweideutigkeit" schaffen, berichtet die "NYT" weiter. Demnach könnte der Iran im Nahen Osten an Einfluss gewinnen, indem er die Welt im Unklaren darüber lasse, welche Ziele er mit seinem Atomprogramm wirklich verfolge.

Iran warnt Israel

Erst am Freitag hatte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA erklärt, sie habe weiterhin "ernste Bedenken" zur möglichen militärischen Dimension des iranischen Atomprogramms. Das Land habe seine Kapazitäten zur höherprozentigen Anreicherung von Uran verdreifacht, heißt es in dem in Wien veröffentlichten Bericht der Atombehörde. Angereichertes Uran kann zivilen Zwecken dienen, ist aber auch für den Bau einer Atombombe notwendig.

Unterdessen richtete Teheran eine deutliche Warnung an Israel, wo in den vergangenen Wochen offen über Für und Wider eines Militärschlags gegen die iranischen Atomanlagen diskutiert worden war. Irans Verteidigungsministers General Ahmed Wahidi erklärte, ein derartiger Angriff würde zum Zusammenbruch Israels führen. Bei der auf der Internetseite des staatlichen Fernsehsenders Press TV veröffentlichten Äußerung Wahidis handelt es sich um die bislang deutlichste Androhung eines Vergeltungsschlages, sollten die israelischen Streitkräfte tatsächlich angreifen.

wl/det (afp, dpa, dapd)