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USA räumen Fehler bei Luftangriffen ein

20. Juni 2009

Das US-Militär hat Fehler bei der Durchführung von Luftangriffen eingeräumt, bei denen Anfang vergangenen Monats in Afghanistan Dutzende Zivilisten getötet worden waren.

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US-Soldaten in westafghanischer Provinz Farah mit Hubschrauber (Foto: AP)
US-Soldaten in der westafghanischen Provinz FarahBild: AP

Wie das für den Afghanistan-Einsatz zuständige US-Zentralkommando am Freitag (19.6.2009) mitteilte, habe eine Untersuchung ergeben, dass bei Angriffen Anfang Mai in der westafghanischen Provinz Farah "nicht alle speziellen Leitlinien" befolgt worden seien. "Die Nichteinhaltung dieser Leitlinien hat wahrscheinlich zu zivilen Opfern geführt", heißt es in dem Bericht.

Mindestens 26 getötete Zivilisten

kaputtes Haus mit afghanischen Polizeiwagen (Foto: dpa)
Afghanische Polizei versucht, die Taliban in ihren Verstecken aufzuspürenBild: picture-alliance / dpa

Die Zahl der getöteten Zivilisten gab das US-Militär mit mindestens 26 an. Außerdem seien 78 Taliban-Kämpfer bei dem Angriff ums Leben gekommen. "Wir werden wohl nie in der Lage sein, genau zu bestimmen, wie viele zivile Opfer dieser Einsatz gefordert hat", heißt es in dem Bericht. Deshalb könne auch nicht ausgeschlossen werden, "dass mehr als 26 Zivilisten bei dem Angriff getötet wurden".

Das US-Militär kündigte einen Strategiewechsel an, um künftig Zivilisten weniger zu gefährden. Eine Untersuchung der afghanischen Regierung war schon vor Wochen zu dem Schluss gekommen, dass 140 Bewohner der Ortschaft Gerani bei der Attacke ums Leben kamen. Der Tod der Zivilisten hatte in Afghanistan für wütende Proteste gesorgt.

Bei dem Einsatz gegen die radikal-islamischen Taliban am 4. Mai hatten amerikanische und afghanische Truppen dem Bericht zufolge Luftunterstützung angefordert. Während bei mehreren Angriffen von F-18-Kampfflugzeugen alle für solche Einsätze bestehenden Anweisungen befolgt worden seien, habe es bei einem späteren Einsatz eines B1-Bombers Fehler bei der Einsatzdurchführung gegeben. (as/kle/ap/dpa/rtr)