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USA nehmen neuen Anlauf in Afghanistan

21. Januar 2012

Die radikal-islamischen Taliban haben zahlreiche Anschläge in Afghanistan verübt. Dennoch suchen auch die USA den Kontakt zu der Organisation. Der US-Gesandte Grossman ist deshalb derzeit in Kabul.

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US-Sondergesandter Grossmann (Foto: AP)
Der US-Sondergesandte Grossmann sucht nach einer Friedenslösung für AfghanistanBild: AP

Der US-Sondergesandte Marc Grossman ist in Afghanistan eingetroffen, um dort mit Präsident Hamid Karsai zu beraten. Es geht vor allem um die Frage, wie und ob Gespräche mit den radikalislamischen Taliban geführt werden sollen. Die USA seien bereit, den Versöhnungsprozess in Afghanistan auf jede mögliche Weise zu unterstützen, erklärte Grossman bei seiner Ankunft in der Hauptstadt Kabul.

Er war von US-Außenministerin Hillary Clinton entsandt worden, um mit Karsai über die Eröffnung einer Vertretung der Taliban im Golfemirat Katar zu sprechen. Dieses Verbindungsbüro gilt als Hinweis darauf, dass die radikal-islamische Gruppe zu Friedensverhandlungen nun doch bereit sein könnte. Karsai selbst sucht die Verbindung zu den Taliban, die allerdings für eine Vielzahl von Anschlägen in Afghanistan verantwortlich gemacht werden.

Frankreichs Engagement steht auf dem Prüfstand

Unterdessen traf der französische Verteidigungsminister Gérard Longuet in Kabul ein. Präsident Nicolas Sarkozy hatte ihn nach dem Angriff eines afghanischen Soldaten entsandt, bei dem am Freitag vier unbewaffnete französische Soldaten in der östlichen Provinz Kapisa getötet worden waren. Auch für dieses Attentat haben die Taliban sich verantwortlich gemacht. Sie hätten den Mann zu der Tat animiert

In den vergangenen Jahren waren bereits mehrfach Soldaten der internationalen Schutztruppe ISAF von Angehörigen der afghanischen Armee erschossen worden. Die ISAF ist mit für den Aufbau des neuen afghanischen Militärs verantwortlich. Die Anschläge belasten das Verhältnis der Schutztruppe zu den einheimischen Streitkräften entsprechend schwer.

Sarkozy hatte nach dem tödlichen Angriff die Zusammenarbeit mit der afghanischen Armee vorerst eingestellt. Zudem schloss er einen vorzeitigen Abzug der derzeit 3600 französischen Soldaten aus Afghanistan nicht aus. Er sollte eigentlich Anfang 2014 abgeschlossen sein.

haz/sti (afp, dapd)