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Politik

USA: IS-Anführer fliehen aus Mossul

19. Oktober 2016

Die irakische Armee und ihre Verbündeten rücken weiter auf Mossul vor. Dort ergreifen immer mehr IS-Anführer die Flucht. Aber auch die ersten Bewohner fliehen vor den Kämpfen - es könnten Hunderttausende werden.

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Mossul (Foto: picture-alliance/abaca/Y. Keles)
Bild: picture-alliance/abaca/Y. Keles

Seit dem Beginn der Offensive auf Mossul sind nach Angaben der US-Streitkräfte mehrere Anführer der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) aus der zweitgrößten irakischen Stadt geflohen. Der für das Bodenkommando der Anti-IS-Koalition zuständige US-Generalmajor Gary Volesky sagte bei einer Videopressekonferenz von Bagdad aus, vermutlich würden am Ende die ausländischen IS-Kämpfer in der Stadt bleiben. "Wir sagen dem IS, dass ihre Anführer sie im Stich lassen."

Armee meldet Fortschritte

Russlands Militär warnte davor, dass IS-Kämpfer vom Irak nach Syrien vertrieben werden könnten. "Terroristen dürfen nicht von einem Land ins andere getrieben werden, sondern sie müssen auf der Stelle zerstört werden", erklärte der russische Generalstabschef Waleri Gerasimow.

Schätzungen zufolge befinden sich 3500 bis 5000 IS-Kämpfer in der Großstadt, die seit dem Sommer 2014 in den Händen der Terrormiliz ist. Am Montag startete die irakische Armee gemeinsam mit Verbündeten eine Offensive zur Rückeroberung von Mossul. Nach Angaben der Streitkräfte konnten sie in den ersten beiden Tagen der Operation östlich und südwestlich der Stadt bereits mehrere Dörfer einnehmen. Der russische Generalstabschef Gerasimow betonte, "die Offensive als solche" habe "trotz des Tamtams im westlichen Fernsehen" noch gar nicht begonnen.

Menschen auf der Flucht

Tausende Iraker flohen laut einer Sprecherin der örtlichen kurdischen Regierung in den vergangenen Tagen vor den Kämpfen nach Nordsyrien. Bei den 5000 bis 6000 Flüchtlingen soll es sich überwiegend um Frauen, Kinder und Ältere handeln. An der Grenze sollen weitere 3000 Menschen warten. Gegenwärtig würden die Flüchtlinge in einem Lager in der Provinz Hassaka untergebracht, sagte die Sprecherin. Die Vereinten Nationen befürchten im Zuge der Rückeroberung mit bis zu einer Million Flüchtlinge

Beratungen in Paris

Am Donnerstag kommen rund 20 Länder in Paris zusammen, um über eine Unterstützung für die Stadt nach einer Befreiung zu beraten. Bei dem Außenministertreffen, zu dem Frankreich und der Irak eingeladen haben, soll es um die politische Zukunft Mossuls gehen. An dem Treffen beteiligen sich die USA, die Türkei, die Golfstaaten und eine Reihe von EU-Ländern. Aus Deutschland wird Staatssekretär Markus Ederer erwartet. Auch der Iran ist eingeladen.

rk/qu (afp, rtr)