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USA: Schadenersatz nach Tod

14. Juli 2015

Fast ein Jahr nach dem Tod eines 43-jährigen Schwarzen wird seine Familie mit 5,9 Millionen Dollar entschädigt. Der Familienvater war an den Folgen eines in New York verbotenen Würgegriffs gestorben.

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Demonstranten halten ein Foto von Eric Garner in die Höhe (Foto: Getty Images)
Demonstranten halten ein Foto von Eric Garner in die HöheBild: Getty Images/Y. Paskova

Am 17. Juli 2014 hatten mehrere weiße Polizisten in Staten Island den Schwarzen Eric Garner niedergerungen und festgenommen. Grund für dieses Vorgehen war der Verdacht auf illegalen Zigarettenverkauf. Der sechsfache Familienvater starb an den Folgen eines Würgegriffs - eine Praxis, die in New York verboten ist. "Ich kann nicht mehr atmen", stieß Garner als letzte Worte hervor, wie später auf einem Amateurvideo zu sehen war. Der städtische Gerichtsmediziner wertete den Vorfall als Totschlag. Ihm zufolge litt der 43-jährige Garner an Asthma und war übergewichtig. Zwei Faktoren, die auch zu seinem Tod beitrugen.

Schadenersatz nach fast einem Jahr

Nun erhält Garners Familie 5,9 Millionen Dollar (5,4 Millionen Euro) Schadenersatz. Wie Stadtkämmerer Scott Stringer mitteilte, wurde eine gütliche Einigung erzielt. Ursprünglich hatte die Familie 75 Millionen Dollar von acht Polizisten, der Stadt New York und der New Yorker Polizei gefordert. Als Grund nannte sie Fahrlässigkeit und Rücksichtslosigkeit durch die Beamten. "Keine Geldsumme kann diese Familie wieder zusammenbringen", sagte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio in einer Erklärung. "Aber hoffentlich kann die Familie mit dem heutigen Beschluss ein bisschen Frieden und einen Abschluss finden."

A,m 6. Dezember 2014 protestieren Menschen in New York, dass der für den Tod von Eric Garner verantwortliche Polizist nicht vor Gericht muss (Foto: reuters)
Am 6. Dezember 2014 protestieren Menschen in New York gegen die Entscheidung, dass der für den Tod von Eric Garner verantwortliche Polizist nicht vor Gericht mussBild: Reuters/A. Kelly

Polizist muss sich nicht verantworten

Die am Tod Garners beteiligten Beamten sind alle vom Dienst suspendiert worden. Die sogenannte Grand Jury aus überwiegend weißen Laienrichtern entschied jedoch, dass sich der für den Würgegriff verantwortliche Polizeibeamte nicht vor Gericht verantworten muss. Ähnliche Entscheidung waren von Grand Jurys auch in anderen Fällen schon getroffen worden, wenn Schwarze den Schüssen oder Tätlichkeiten weißer Polizisten zum Opfer gefallen waren. In der Folge gab es in den USA immer wieder gewaltsame Proteste gegen das Verhalten der zumeist weißen Polizisten.

ms/se (afp, rtre)