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USA folgen dem Beispiel der Franzosen, Briten und Italiener

Zusammenstellung: Nabil Chbib7. April 2003

Auch am Montag steht der Irak-Krieg im Mittelpunkt der arabischen Presse. Die Kommentatoren beschäftigen sich unter anderem mit möglichen Reaktionen auf eine eventuelle Ausweitung des Krieges auf Syrien und Iran.

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In der halbamtlichen ägyptischen Zeitung AL-AHRAM fragt der Direktor des Institutes für strategische Studien Muhammad Assayyed Saìd "Was kommt nach dem Irak?":

"US-Verteidingunsminister Rumsfeld und Außenminister Powell sprechen jetzt von Syrien. Die amerikanische Regierung will ein Feuer in den arabischen Ländern entfachen, so wie es Israel und seine Helfer in den USA wollen. Aber die Araber werden im Falle Syriens anders reagieren als jetzt. Wenn die Amerikaner die militärische Invasion des Irak in Richtung Syrien ausweiten, werden nicht nur die arabischen Massen, sondern auch ihre Regierungen dagegen vorgehen."

Die in London erscheinende Zeitung ASCHARQ ALAWSAT betont:

"Die meisten Araber und Muslime sehen in dem amerikanisch-britischen Krieg gegen den Irak eine koloniale Aggression, um den Irak zu besetzen und sein Öl in Beschlag zu nehmen. Viele vergleichen diesen Krieg mit der französischen Besetzung Algeriens, der britischen Besetzung Ägyptens und der italienischen Besetzung Libyens. Sie sehen weitere Hegemoniebestrebungen der Amerikaner gegenüber Syrien und Iran voraus."

In der konservativen jordanischen Zeitung AD-DUSTUR lesen wir:

"Amerika hat diesen Krieg mit der Begründung geführt, den Irak vom Diktator Saddam Hussein zu befreien. Das Ergebnis ist, dass das Bild dieses Diktators von seiner negativen Seite befreit wurde. Er ist zu einem Verteidiger seines Landes geworden, der gegen die Aggressoren Widerstand leistet. Dieser Aggressor wiederum erscheint wie ein Vampir, der das Blut seiner Opfer aussaugt. Die Legende der Führung der so genannten freien Welt wurde zu einer Komödie. Egal wie diese Invasion endet, die Geschichte wird viele Lügen korrigieren. Vor allem die Lüge eines angeblich fairen amerikanischen Vermittlers zwischen Arabern und Israelis. Scharon macht in Dschenin und Nablus nichts anderes als die Amerikaner in Bagdad und Basra, um die gefürchteten Straßenkämpfe zu vermeiden."

Die regierungsnahe Zeitung ASCHARQ aus Katar vergleicht Saddam Hussein mit den legendären Gestalten arabischen Widerstands:

"Saddam Hussein wird auf jeden Fall als Held aus diesem Aggressionskrieg herauskommen. Sollte er unerwartet siegen, wird er in den Augen der Araber wie die legendären Führer im Kampf gegen die Kreuzzügler und Mongolen erscheinen. Wenn er den Tod findet, wird er zu einem Märtyrer in den Herzen der arabischen Massen, der nicht aufgegeben und bis zum Märtyrertod weitergekämpft hat."