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USA öffnen alle Kampftruppen für Frauen

4. Dezember 2015

Kämpfende Soldatinnen etwa bei den US-Marines gab es bisher nicht. Nun wird es anders. Die US-Streitkräfte seien auf die "größtmögliche Zahl von Talenten" angewiesen - so Verteidigungsminister Carter.

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US-Soldatin (Archivfoto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Evans

Es ist ein historischer Schritt: Die US-Armee soll dem weiblichen Geschlecht künftig ausnahmslos auf allen Kampfposten offenstehen, auch innerhalb von Sonderkommandos der Marineinfanteristen, den Marines. Mit dieser Entscheidung setzt sich Verteidigungsminister Ashton Carter über die Argumentation der Marines hinweg, die bestimmte Ämter weiter Männern vorbehalten wollten.

"Amerikas Streitkräfte der Zukunft müssen die Fähigkeiten der Besten umfassen, die Amerika zu bieten hat - das schließt Frauen ein", machte Carter in Washington deutlich. Und er legte nach: "Wir können uns nicht erlauben, auf 50 Prozent der Möglichkeiten und Talente des Landes zu verzichten. Wir greifen künftig auf den breitestmöglichen Pool an Menschen zurück." Es sei damit durchaus möglich, dass Frauen auch in Spezialkommandos zum Beispiel nach Syrien entsandt würden.

Vorschläge binnen eines Monats

Die Neuregelung soll laut Pentagon binnen 30 Tagen umgesetzt werden. Insgesamt geht es um 220.000 Positionen, die Frauen bisher verwehrt waren. Neben den Marines dürfen Soldatinnen nun auch bei Spezialeinheiten wie den Navy Seals, den Green Berets oder als Fallschirmspringer dienen. Von den 1,38 Millionen Armeeangehörigen in den USA sind etwa 15,5 Prozent Frauen.

Seit 1957 können Frauen US-Militärakademien besuchen. 1993 wurde ihnen gestattet, Kampfflugzeuge zu steuern und Kriegsschiffe zu kommandieren. Anfang 2013 hob das Verteidigungsministerium das bis dahin geltende generelle Verbot für Frauen auf, in Kampftruppen zu dienen. Die Armee erhielt eine Übergangsfrist bis Januar 2016, innerhalb derer sie ein neues Regelwerk erarbeiten sollte. Dies muss nun nachgebessert werden.

se/ww (afpe, dpa, rtr)