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US-Starautor McCourt tot

20. Juli 2009

Der Bestsellerautor Frank McCourt ist im Alter von 78 Jahren an Krebs gestorben. Der irisch-amerikanische Schriftsteller wurde in den 1990er Jahren mit dem autobiografischen Roman "Die Asche meiner Mutter" weltberühmt.

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Archivfoto von Frank McCourt (Foto: AP)
Bild: AP

Der Autor starb nach Angaben seines Bruders Malachy McCourt am Sonntag (19.07.2009) in einem Hospiz im New Yorker Stadtteil Manhattan. McCourt war zuletzt schwer krank gewesen. Todesursache sei eine bösartige Form von Hautkrebs mit Metastasen gewesen, sagte eine Vertreterin seines Verlages.

Späte Berühmtheit

Nach 30 Jahren als Englischlehrer und passionierter Hobbyautor wagte sich McCourt erst im Ruhestand an sein erstes Buch. "Die Asche meiner Mutter" wurde 1996 zunächst nur in einer Erstauflage von 25.000 Stück gedruckt. Kritiker und Leser waren von dem späten Erstlingswerk begeistert, in dem er seine schwierige Kindheit und Jugend in Irland schildert. Das Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, McCourt bekam den Pulitzer-Preis zugesprochen und die Auflage wurde schon bald in Millionen gezählt. Mit Emily Watson als McCourts Mutter wurde das Buch auch erfolgreich verfilmt.

"Angela's Ashes", so der Originaltitel, war die ultimative Antithese zu den Biografien der Reichen, Schönen und sonstigen Prominenten. Es war das außergewöhnliche und harte Leben eines gewöhnlichen Mannes, das Millionen bewegte. Seine Eltern waren so arm, dass sie mit dem Jungen aus den USA zurück nach Irland gingen und sich in einem Elendsviertel von Limerick ansiedelten. Sein Vater war Alkoholiker und versoff das wenige Geld der Familie. Drei von McCourts sieben Geschwistern starben, er selbst wäre in der Jugend fast einer Typhus-Erkrankung zum Opfer gefallen.

Weniger Anklang für Nachfolge-Romane

"Schlimmer als die gewöhnliche armselige Kindheit ist die armselige irische Kindheit und noch schlimmer ist die armselige irische katholische Kindheit", heißt es zu Beginn seines autobiografischen Bestsellers. McCourt schrieb mit "Ein rundherum tolles Land", das seine Rückkehr nach New York schildert, auch eine Fortsetzung, die allerdings von Kritikern und Lesern nicht mit dem gleichen Enthusiasmus aufgenommen wurde. Zuletzt veröffentlichte er "Tag und Nacht und auch im Sommer". (fw/se/dpa/ap)