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US-Spezialeinheiten für Jordanien

18. April 2013

Wegen des Bürgerkriegs in Syrien verändern die USA ihre Militärpräsenz in Jordanien. Machthaber Assad warnte vor einem Übergreifen des Bürgerkriegs auf das Nachbarland und stieß wilde Drohungen gegen den Westen aus.

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Chuck Hagel (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel (Artikelbild) sagte im Senat in Washington, ein Planungsstab des Heeres-Hauptquartiers werde nach Jordanien entsandt. Die Armee-Spezialisten sollten die jordanischen Streitkräfte darin ausbilden, mögliche Übergriffe aus dem benachbarten Bürgerkriegsland Syrien abzuwehren. Keine Aussage machte Hagel zur künftigen US-Truppenstärke in Jordanien. Allerdings meldete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf das US-Militär, dass die Zahl der US-Soldaten in Jordanien unverändert bei rund 200 Mann bleiben werde, weil gleichzeitig andere Einheiten abgezogen würden. Das neue Team sei jedoch in der Lage, Kampfeinsätze zu leiten.

Hagel zeigte sich vor dem Senat zurückhaltend, was eine Intervention der USA in den seit mehr als zwei Jahren anhaltenden Bürgerkrieg angeht. Man müsse sich seiner Sache "verdammt sicher sein", erklärte er. "Wenn man einmal reingegangen ist, kann man es nicht abwickeln. Man kann nicht einfach sagen, nun, das läuft nicht so gut wie ich gedacht hätte, deswegen gehen wir wieder."

Hagel reist am Samstag für acht Tage in den Nahen Osten. Der Bürgerkrieg in Syrien dürfte eines der wichtigsten Themen der Reise nach Israel, Jordanien, Saudi Arabien, Ägypten und in die Vereinigten Arabischen Emirate sein.

Drohungen und Anschuldigungen aus Damaskus

Der Westen unterstütze nicht nur die syrischen Rebellen, sondern auch direkt Al Kaida. Mit derartigen wilden Spekulationen und Anschuldigungen präsentierte sich Machthaber Baschar al Assad in einem Interview des staatlichen syrischen Fernsehens. Weiter warnte Assad vor der Unterstützung terroristischer Gruppen in seinem Land. "Der Westen hat die Al Kaida in Afghanistan in ihrer Anfangsphase unterstützt und später einen hohen Preis dafür bezahlt. Heute unterstützt er die Al Kaida in Syrien, Libyen und an anderen Orten. Dafür wird er später den Preis im Herzen Europas und im Herzen der USA zahlen", sagte Assad.

In dem Interview schien Assad auf die radikale Al-Nusra-Front, die in mehreren syrischen Provinzen gegen die Regierungstruppen kämpft, Bezug zu nehmen. Diese hatte erst vor wenigen Tagen ihre Zugehörigkeit zur Al Kaida erklärt. In der Vergangenheit hat das syrische Regime oppositionelle Gruppen immer wieder als "terroristische Banden" bezeichnet.

Syrische Flüchtlinge auf dem Weg nach Jordanien (Foto: reuters)
Jordanien, für viele Syrer die letzte Zuflucht vor den Kämpfen in der HeimatBild: Reuters

Die Führung in Amman warnte Assad vor einem Übergreifen des Bürgerkriegs auf Jordanien. "Das Feuer wird nicht an unseren Grenzen Halt machen, die ganze Welt weiß, dass Jordanien ebenso schutzlos ist wie Syrien." Assad wirft dem Nachbarland, in dem rund eine halbe Million Flüchtlinge aus Syrien Zuflucht gefunden haben, regelmäßig vor, gegen seine Truppen kämpfende Rebellen auszubilden und ihnen den Zugang nach Syrien zu ermöglichen.

"Realitätsverlust"

Syriens größtes Oppositionsbündnis, die Nationale Koalition, warf Assad mit Blick auf das Interview vor, jeglichen Bezug zur Realität verloren zu haben. Der bedrängte Machthaber versuche seinen Kontrollverlust schön zu Reden.

qu/kle (dpa,rtr,afpe+f)