US-Soldat bereut Massaker
23. August 2013"Ich habe keine Worte dafür, wir sehr ich wünsche, dass ich das ungeschehen machen könnte", sagte Bales vor einem US-Militärgericht auf dem Stützpunkt Lewis-McCord im Bundesstaat Washington. Es habe sich um eine "feige Tat" gehandelt. Bales habe sich auch bei den Angehörigen der Opfer und bei der Armee entschuldigt, berichtete die Lokalzeitung "The News Tribune" ergänzend.
Der Feldwebel hatte sich bereits Anfang Juli des 16-fachen Mordes und des sechsfachen Mordversuches schuldig bekannt. Mit seinem Schuldbekenntnis vermied Bales einen Prozess, in dem ihm die Todesstrafe gedroht hätte. Nun es geht darum, ob er zu lebenslanger Haft verurteilt wird oder vielleicht schon nach zehn oder 20 Jahren auf Bewährung entlassen werden kann. Es wird erwartet, dass die Militärrichter das Strafmaß demnächst festlegen.
Die von Bales verübten Morde gelten als das schlimmste Verbrechen eines in Afghanistan eingesetzten US-Soldaten. Der heute 40-Jährige hatte sich in der Nacht zum 12. März 2012 aus seinem Militärstützpunkt in der Provinz Kandahar geschlichen. In einem nahe gelegenen Dorf drang er in Häuser ein und schoss auf Bewohner. Viele von ihnen wurden im Schlaf getötet. Unter den Opfern waren neun Kinder. Elf der Toten stammen aus einer Familie. Nach dem Blutbad verbrannte Bales die Leichen. Im Prozess hatte Bales angeben, am posttraumatischen Belastungssyndrom zu leiden und vor dem Massaker Alkohol und Tabletten zu sich genommen zu haben. Zum Zeitpunkt seines Amoklaufs diente der US-Soldat bereits zum vierten Mal in Folge in einem Kriegseinsatz.
Die Angehörigen der Mordopfer hatten einen Prozess gegen Bales in Afghanistan mit der Möglichkeit der Todesstrafe gefordert. Einige Hinterbliebene hatten vor dem Gericht auf Lewis-McChord auch ausgesagt.
wl/sc (dpa, afp, rtr)