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USA erlauben Ölbohrung vor Alaska

17. August 2015

Der Energieriese Shell hat trotz heftigen Widerstands die Zulassung für sein Arktis-Projekt erhalten. Umweltschützer warnen vor möglichen Unfällen bei den umstrittenen Bohrungen.

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Greenpeace-Demonstration gegen Ölbohrungen vor Alaska (Foto: dpa)
Bis zuletzt haben Umweltschützer gegen die geplanten Bohrungen gekämpft. Hier am Ozeanum in Stralsund.Bild: picture-alliance/dpa/S. Sauer

Jahrelang hatte Shell erfolglos darum gekämpft, jetzt haben die intensiven Bemühungen doch noch Früchte getragen: Der britisch-niederländische Konzern hat von der Obama-Regierung die Erlaubnis bekommen, vor der Küste Alaskas nach Öl und Gas zu bohren. Aus dem zuständigen "Bureau of Safety and Environmental Enforcement" heißt es, man habe die Genehmigung nach intensiven Prüfungen erlaubt - unter der Voraussetzung, dass sich Shell an die vereinbarten strengen Sicherheitsvorkehrungen halte.

Shell will in der Tschuktschensee, 113 Kilometer entfernt von dem Dorf Wainwright an der Nordwestküste Alaskas, in relativ flachem Wasser bohren. Weil in der Arktis Schätzungen zufolge rund 20 Prozent der weltweit verbliebenen Öl- und Gasvorkommen liegen sollen, hat der Konzern bereits sieben Milliarden US-Dollar in die Erforschung der Gegend investiert.

Das Projekt ruht allerdings seit 2012. Damals führte eine Pannenserie zum vorläufigen Stillstand der Forschungsarbeiten. Unter anderem geriet eine riesige Plattform in Seenot. Die Küstenwache musste 18 Arbeiter retten.

Empfindliches Ökosystem

Umweltschützer warnen vor genau diesen Vorfällen, die gerade in dem noch unberührten Ökosystem der Arktis enormen Schaden anrichten könnten. Technisches Gerät sei in der harten, kalten Umgebung störanfälliger, so die Kritiker der Bohrungen. 2010 hatte eine Explosion auf der vom Shell-Konkurrenten BP betriebenen Bohrinsel "Deepwater Horizon" die bislang schwerste Ölkatastrophe aller Zeiten verursacht. Elf Menschen kamen damals ums Leben. Hunderte Millionen Liter Öl flossen in den Golf von Mexiko und richteten massive Schäden an.

djo/cw (dpa, rtr)