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US-Rüstungsunternehmen haben Interesse an HDW

4. Juni 2002

Der US-Rüstungskonzern Northrop Grumman wird sich mit knapp 20 Prozent an der Kieler Traditionswerft HDW beteiligen. Das berichtet das Handelsblatt in seiner Dienstagsausgabe (4. Juni)

https://p.dw.com/p/2Nr0


Der Mischkonzern Babcock Borsig verkauft seine Anteile an HDW: derzeit 25 Prozent plus eine Aktie. Damit erhielte die größte deutsche Werft Zugang zum amerikanischen Rüstungsmarkt.
Die EU-Kommission hatte erst in der vergangen Woche einer Tochter des US-Kreditsinstituts Bank One die Genehmigung erteilt, 75 Prozent an den Howaldtswerke - Deutsche Werft (HDW) zu übernehmen. Die deutschen Kartellwächter hatten dagegen noch laut Bedenken angemeldet: sie befürchten ein weitreichende Konzentration im U-Boot Bau.
Der Einstieg von US-Investoren hat direkte Auswirkungen auf die Exporte von deutscher Rüstungstechnologie: die U-Boote der HDW würden rechtlich als US-Produkte gelten, und somit würden sie nicht mehr unter die strengen deutschen Exportbeschränkungen für Rüstungsgüter fallen, obwohl nach wie vor in Deutschland gebaut.
Pikant an der ganzen Geschichte: Taiwan ist an deutschen U-Booten interessiert. Die Bundesregierung hat hat aber vor derm Hintergrund der Spannungen zwischen Taiwan und China den Export verboten. Jetzt könnte es grüens Licht für das Geschäft geben.
US-Rüstungsfirmen betreiben seit längerem den Einstieg in den europäischen Markt.

nvestors Bank One Equity bei HDW, der 75 Prozent an HDW
erwerben will. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte am Montag
versichert, der Wechsel der Eigentümer bei HDW habe nichts mit der
deutschen Außenpolitik zu tun.