US-Kriegsveteranen feiern den 70. "VE-Day"
"Danke, dass ihr die Welt gerettet habt". Diese Worte hören US-Kriegsveteranen gerne, auch 70 Jahre nach der Befreiung Europas vom Naziregime. Viele von ihnen feierten wohl zum letzten Mal einen runden Jahrestag.
Ein besonderer Tag für die Amerikaner
Am 8. Mai zeigen sich die Amerikaner besonders stolz: Dann erinnern sie daran, wie wichtig ihre Rolle bei der Befreiung Europas vom Naziregime war. Die letzten noch lebenden Kriegsveteranen werden als Helden gefeiert. Und ehemalige Kriegsgefangene sowie Repräsentanten aller Alliierten kommen zusammen, um den 70. Jahrestag des "VE-Days" zu feiern.
Vor Washington und Lincoln
Der 8. Mai wurde vor dem "National World War II Memorial" in Washington gefeiert. Die Inschriften dort ehren die Amerikaner, die im Zweiten Weltkrieg für "Freiheit und Gerechtigkeit" gekämpft haben, und der Gewaltherrschaft in Europa ein Ende setzten.
Als Fallschirmspringer über die Normandie
Paul Jackson (92) war Teil der "Operation Overlord", der englische Deckname für die Landung der Westalliierten in Nordfrankreich. "Das war eine wichtige Rolle, um den Krieg zu seinem Ende zu bringen. Wir haben verhindert, dass die Deutschen die französische Halbinsel überfluten. Ich bin stolz darauf, dass ich dabei sein konnte."
"Ich liebe das Geräusch des P-51"
"P-51 Mustang" war eines der besten Jagdflugzeuge, die im Zweiten Weltkrieg im Einsatz waren. Die US-amerikanischen Bomberverbände haben es hauptsächlich gegen das Deutsche Reich und Japan ab 1940 genutzt. "Für mich bedeutete der Flug dieser Maschine Sicherheit und Schutz", erklärt Kriegsveteran Paul Jackson (92), der als Kampfsoldat in Frankreich und Deutschland im Einsatz war.
Sensibler Luftraum über Washington
Normalerweise darf niemand über das Kapitol fliegen, doch am Gedenktag wurde eine Ausnahme gemacht. Die gelbblauen Boeing Stearmans, die über Washington flogen, gehören zu den meistgebauten Doppeldeckern. Über 8000 Stück wurden von 1936 bis 1944 produziert. Nach dem Krieg wurden sie in der Landwirtschaft eingesetzt.
Jung trifft auf alt
Diese beiden US-Veteranen lernten sich kennen: Der ältere, Byron Hatch (88), hat im Zweiten Weltkrieg gekämpft, der jüngere, Adam Keys (31), hat beide Beine und ein Arm im Afghanistankrieg verloren. Während seiner Arbeit als Kriegsingenieur trat er auf eine Bodenmine. Beide einigt ein Gedanke: Sie sind stolz darauf, für ihr Land gekämpft zu haben.
Das älteste aktive Regiment
Das dritte US-Infanterie-Regiment trägt den Spitznamen "Die alte Garde". Es ist das älteste aktive Regiment der US-Armee. Seine Hauptaufgabe ist es, gefallene Kameraden zu ehren und bei wichtigen Zeremonien und Veranstaltungen die entsprechenden Uniformen zu tragen.
"Nur ich wusste was von Flugzeugen"
John Fry (90) aus Oklahoma weiß noch genau, wie wichtig es war, Flugzeuge während des Zweiten Weltkrieges identifizieren zu können. "Ich musste meine Kameraden am Anfang immer darauf aufmerksam machen, welche Maschinen zu den Allierten und welche zu den Feinden gehörten, das war eine wichtige Aufgabe für mich."
90 von 250 tot
Fry kämpfte als US-Soldat im deutschen Saarland und in Süd- und Nordfrankreich. 1944 wurde er während der US-Besatzung Bayerns zum ersten Mal verletzt. Ein Jahr später, nach einer zweiten Verletzung, kehrte er dann zurück in die USA. 90 seiner 250 Kameraden kamen in den letzten Kriegsjahren um.
Die letzte Gelegenheit
Die Zahl der noch lebenden Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg ist naturgemäß gering. Für die meisten von ihnen war der 8. Mai 2015 wohl der letzte runde Jahrestag, an dem sie das Ende des Krieges feiern konnten.